Überprüfung in Venezuela

CARACAS taz ■ Nach den Vorwürfen der venezolanischen Opposition, beim gescheiterten Referendum zur Amtsenthebung des Präsidenten Hugo Chávez sei Betrug im Spiel gewesen, sollen auf Vorschlag des Carter Center und der OAS bis spätestens Freitag die Daten von 150 zufällig ausgewählten Urnen überprüft werden. Die Opposition behauptet, die elektronischen Wahlurnen seien so manipuliert worden, dass sie zwar Anti-Chávez-Stimmen ausgedruckt, jedoch Pro-Chávez-Daten an die Wahlbehörde nach Caracas übermittelt haben. Da die Zettel in einen Pappkarton gesteckt wurden, ist eine Beweisführung möglich. Gibt es bei dem Vergleich große Abweichungen, ist ein Wahlbetrug wahrscheinlich – gibt es keine, ist er praktisch unmöglich. Wahlbeobachter Jimmy Carter versuchte auf einer Pressekonferenz die Hoffnung der Opposition zu dämpfen, doch noch Anhaltspunkte für Betrug zu finden: „Wir haben keinen Grund, an der Integrität des Wahlprozesses oder der Resultate zu zweifeln“, sagte Carter in Caracas. MAL