Toter Winkel gestorben

In Holland Pflicht, bei der ENO freiwillig: Müllwagen fahren ab jetzt mit zusätzlichem „Dobli“-Spiegel. Unfälle sollen so verhindert werden

Bremen taz ■ Die Ferien sind vorbei – und der erste Schulweg ohne elterliche Begleitung treibt manch Erwachsenem den Angstschweiß auf die Stirn. Der „tote“ Winkel bei Lastwagen und Bussen ist zwar nur eine von vielen Gefahren im Straßenverkehr, aber sicher nicht die unerheblichste.

Bei den Brummis der Entsorgung Nord GmbH (ENO) soll dieser „tote“ Winkel der Vergangenheit angehören: Dank des „Dobli-Spiegels“ am unteren rechten Rand der Frontscheibe können die Fahrer um die Ecke schauen. Im benachbarten Holland ist die Sicht-Hilfe bereits seit Anfang 2003 Pflicht für alle Lastkraftwagen und Busse. Die Zahl schwerer Fahrradunfälle ist seitdem um fast die Hälfte zurückgegangen. In Deutschland ist die Montage freiwillig, doch „nach schweren Unfällen wie dem in Findorff, haben wir uns gedacht: Wie können wir sowas verhindern?“, so ENO-Betriebsleiter Rolf Meyer. Er selber sei zwar „heilfroh“, dass bislang keine ENO-Laster in schwere Verkehrsunglücke verwickelt wurden, doch bei einem großen Fuhrpark könne man so etwas nie ausschließen.

In den nächsten Wochen werden alle 107 Schwerlaster der Müllabfuhr nun „nach und nach“ mit dem 200-Euro-Spiegel ausgestattet. Ob sich Eltern beruhigt schlafen legen können, kann Meyer nicht sagen: „Wenn der Spiegel wirklich was nützt, erfahren wir’s nie, denn dann gibt es ja keine Unfälle mehr. Aber ich hoffe wir sind auf dem richtigen Weg.“ wet