Mehr Fair, bitte

Korrekt kaufen: Die nächste Woche steht im Zeichen des Fairen Handels. Schirmherr ist der Theaterchef Pierwoß

Bremen taz ■ „Trommeln für den fairen Handel“– so lautet das Motto der in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindenden Fairen Woche in Bremen und so dröhnte es gestern vorm „Theatro“, als dort präsentiert wurde, was diesmal vom 20. bis zum 28. September alles läuft.

Die Schirmherrschaft für die Bremer Aktionen hat Klaus Pierwoß, Generalintendant des Bremer Theaters, übernommen. Ereignisse wie die just gescheiterte Welthandelskonferenz in Cancun seien vom normalen Verbraucher zu weit entfernt, findet der Theatermann. „Man muss das Bewusstsein der Menschen öffnen, damit sich das Handeln im Alltag verändert,“ sagte der Intendant.

Denn auch im Alltag lässt sich für Gerechtigkeit sorgen – wenn auch im Kleinen: Wer Produkte aus Fairem Handel kauft, trägt so zu garantierten Mindestpreisen bei – die den Bauern und Arbeitern in der Dritten Welt oft erst eine Existenz ermöglichen.

Was zum Beispiel ein Fußball mit fairem Handel zu tun hat, können Sportbegeisterte am 22. und 24. September ab 10 Uhr herausfinden: Unter dem Titel „Fair play“ informieren die Veranstalter AG Stadt-Land Ökologie und das Fan-Projekt im Weser-Stadion über die Geschichte des Fußballs und wer das lederne Rund heute herstellt–nämlich oftmals Kinder in Pakistan.

Fair produzierte Bälle hingegen werden ausschließlich von Erwachsenen hergestellt – von Vätern und Müttern, deren Kinder es sonst mit ihrer Arbeit möglich machen, dass die Bälle so billig sind. Die TeilnehmerInnen der Veranstaltung können selbst ausprobieren, was es bedeutet, einen solchen Fußball zu nähen. Am Ende gibt es noch eine Führung durch das Weserstadion (Anmeldung unter ☎ 0421/794 88 93).

Wie es sich mit fair gehandelten Bällen spielt, können SportlerInnen bereits am 20. September bei einem Beachvolleyball-Turnier feststellen. Beginn ist um 13 Uhr in der Sportanlage im Baumschulenweg.

Klassisches Thema des Fairen Handels ist die Kaffeproduktion. Dazu hält José Ramon Molina, Geschäftsführer der Kaffeekooperative Coarene aus Honduras, am 23. September um 20 Uhr einen Vortrag imÜberseemuseum. Hier erzählt er über das Leben in Mittelamerika und davon, wieviel besser es ihm und seinen Landsleuten dank des freien Handels geht. yvo

Mehr Infos zur Fairen Woche gibt es unter www.bizme.de und www.fairewoche.de.