hamburg heute
: „Wie im Irak“

Wolf-Dieter Vogel spricht über Mexikos Krieg mit der Drogenmafia

taz: Herr Vogel, warum halten sie diesen Vortrag?

Wolf-Dieter Vogel: In Mexiko hat die Gewalt extrem zugenommen. Seit Präsident Calderon der Drogenmafia den Krieg erklärt hat, wurden über 7.000 Menschen ermordet. Das sind Zahlen, wie man sie aus dem Irak kennt. Überhaupt hat sich die Situation in Bezug auf Menschenrechte weiter verschlechtert.

Zeigt das harte Vorgehen der Regierung Erfolg?

Leider nicht, die Konzentration auf einen militärischen Sieg hat sich als Schuss in den Ofen erwiesen. In diesem Sinn kann man Mexiko mit Kolumbien vergleichen, auch hat sich bei der Drogenproduktion nicht viel verändert.

Was gibt es denn für Alternativen?

Das Drogenproblem hat wirtschaftliche und soziale Wurzeln. Dazu zählt die Korruption. Um diese zu verringern, muss der Staat Polizei und Justiz besser bezahlen. Außerdem brauchen die Bauern auf dem Land eine bessere Perspektive, denn seit dem Freihandelsabkommen mit den USA können die Einheimischen oft nicht mit den Billigimporten aus den USA mithalten.

Wie werden Sie das Thema anpacken?

Zuerst will ich versuchen, den Gästen in etwa 45 Minuten einen Überblick über die aktuelle Entwicklung zu geben. Und ich würde mich freuen, wenn anschließend eine Diskussion zustande käme. INTERVIEW: JNO

„Krieg in Mexiko?“, Vortrag mit mexikanischem Imbiss in der Evangelischen Hochschule, Horner Weg 170, 18 Uhr

Fotohinweis:WOLF-DIETER VOGEL, 49, Journalist und Autor