fehlzeiten
: Psycholeiden nehmen zu

Arbeitnehmer in Deutschland fehlen immer häufiger wegen einer psychischen Erkrankung. Ihr Anteil an den Fehlzeiten nahm in den vergangenen fünf Jahren um gut 50 Prozent zu, wie die Barmer Krankenkasse in ihrem diese Woche veröffentlichten Gesundheitsreport schreibt. Psychische Erkrankungen machen demnach knapp 17 Prozent des Krankenstandes aus und sind damit nach den Rückenleiden der häufigste Grund für eine Krankmeldung. Von einem ähnlichen Anstieg psychischer Erkrankungen berichtete vor kurzem auch die DAK in ihrem Gesundheitsreport 2009. Die Kosten für die Behandlung, Rehabilitation und Pflege psychisch Kranker in Deutschland belaufen sich laut Barmer-Studie auf knapp 26,7 Milliarden Euro jährlich. Mit 39,1 Tagen dauern psychische Erkrankungen im Schnitt deutlich länger als alle anderen Krankheiten, Krebs ausgenommen. Einen ersten Sprung zeigt die Erkrankungsdauer bereits beim Vergleich der 20- bis 24-Jährigen mit den 25- bis 29-Jährigen, die statt durchschnittlichen 23,7 Tagen schon 29,7 Tage wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig sind. Ältere Arbeitnehmer zwischen 60 und 64 Jahren sind dann sogar mehr als doppelt so lange krank wie Berufseinsteiger. Der Studie nach leiden 37 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer innerhalb eines Jahres an einer psychischen Störung. Oft gehen solche Krankheiten mit Muskel-Skelett-Erkrankungen einher, aber auch mal mit Diabetes, Herzinfarkt, Parkinson, Schlaganfall sowie Nieren- und Krebserkrankungen. AFP, TAZ