Jugendamt weist Vorwürfe zurück

Köln taz ■ Im Umgang mit der Niehler Jugendbande, die unter dem Namen „Fleming-Bande“ bekannt ist, wirft die FDP dem Jugendamt „völliges Versagen“ vor. Die neuen Straftaten hätte das Amt „durch vorzeitiges Eingreifen“ verhindern können, sagte Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite gestern und forderte ein „lückenloses Aufklären des Versagens“. Am Wochenende hatten Niehler Jugendliche mit Molotow-Cocktails einen Container im Niehler Reifenlager angezündet. Bereits im Juli hatte sechs Bandenmitglieder eine Jugendstrafe von sechs Monaten auf Bewährung erhalten.

Inge Schürmann, Pressesprecherin der Stadt Köln, wies die Vorwürfe zurück. „Da kann ich wirklich nur sagen: Nein!“, betonte sie gestern gegenüber der taz. „Wir haben unsere rechtlichen Mittel ausgeschöpft.“

Breite warf dem Jugendamt außerdem vor, die Ratsbeschlüsse aus dem vergangenen Jahr nicht umgesetzt zu haben. So habe das Jugendamt weder Erziehungsmaßnahmen eingeleitet noch überlegt, die straffälligen Jugendlichen in einem geschlossenen Heim unterzubringen. Schürmann meinte dazu, das Jugendamt habe seine rechtlichen Mittel alle genutzt. Es gebe allerdings eine „Klientel, wo die Methoden nicht ausreichen.“ Es müssten auch andere Instanzen mitmachen, „sonst kommen wir da nicht weiter“, so Schürmann. ruh