Ein Drittel der Ernte vernichtet

BONN epd ■ Die Heuschreckenplage in Westafrika nimmt nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe immer dramatischere Ausmaße an. Allein in Mali sei bereits ein Drittel der erwarteten Ernte vernichtet worden, erklärte die Hilfsorganisation gestern in Bonn. Die internationale Unterstützung zur Bekämpfung der Insekten reiche nicht aus. Schon jetzt sei ein Nahrungsmittelmangel abzusehen. In Mali hat sich die Zahl der Heuschreckenschwärme den Angaben zufolge innerhalb einer Woche von 55 auf 70 erhöht. Das seien rund sieben Milliarden Heuschrecken, von denen jede täglich ihr eigenes Gewicht verzehre. Zum Kampf gegen die Insekten würden allein in Mali 15 Millionen Euro benötigt. Die internationale Gemeinschaft habe davon bisher nur ein Sechstel zur Verfügung gestellt. Die Deutsche Welthungerhilfe bildet in Mali Brigaden zur Bekämpfung der Heuschreckenschwärme aus. Bauern lernen, wie sie Spritzen und Pflanzenschutzmittel gegen die Insekten einsetzen müssen. Die algerische Zeitung La Tribune hat ausgerechnet, dass der Nahrungsbedarf eines nur einen Quadratkilometer großen Schwarms so hoch ist wie der von einer Viertelmillion Menschen.