DIE WAHL IST KEINE

Sieben Kandidaten gehen bei den Präsidentschaftswahlen in Tschetschenien am Sonntag an den Start. Aber nur der ehemalige Innenminister der moskautreuen Regierung, Alu Alchanow, genießt das Wohlwollen des Kreml und den Rückhalt der gleichgeschalteten Medien. Die Wahlen wurden vorgezogen, nachdem der im Herbst mit massiver Hilfe des Kreml gewählte Präsident Achmat Kadyrow im Mai durch einen Mordanschlag ums Leben gekommen war.

Der aussichtsreichste Gegenkandidat, der in Moskau lebende tschetschenische Lottomillionär Malik Saidullajew, wurde von der Zentralen Wahlkommission (ZWK) wegen eines vermeintlich Formfehlers in der ID-Karte nicht zugelassen. Auch bei den Wahlen 2003 hatte Moskau alle Erfolg versprechenden Gegenspieler – unter ihnen Saidullajew – ausgebootet. Laut ZWK sind diesmal 867.000 Tschetschenen stimmberechtigt. Die ZWK geht auch beim anstehenden Urnengang von einer „hohen Wahlbeteiligung“ aus.

Unser Foto zeigt eine Szene aus dem Schwimmbad von Grozny, aufgenommen im Juni 2004 von Sergey Maximishin. KHD

FOTO: SERGEY MAXIMISHIN/AGENTUR FOCUS