IStGH ermittelt im Norden Ugandas

BERLIN taz ■ Ein neunköpfiges Ermittlerteam des Internationalen Strafgerichtshofs ist nach Uganda gereist, um dort die Aufnahme von Ermittlungen gegen den nordugandischen Rebellenführer Joseph Kony und fünf weitere Anführer seiner Rebellengruppe LRA (Lord’s Resistance Army) vorzubereiten. Der Gerichtshof hatte Ende Juli auf Wunsch der ugandischen Regierung beschlossen, die LRA als ihren zweiten Fall aufzunehmen, nach Kriegsverbrechen in der Demokratischen Republik Kongo. Die fundamentalistisch-christliche LRA, die aus Sudan heraus gegen Uganda kämpft, wird für zehntausende Zwangsrekrutierungen und brutale Massaker im Norden Ugandas verantwortlich gemacht. Das Ermittlerteam ist bereits in den Distrikt Gulu gereist, trifft außerdem Regierungsvertreter, zivilgesellschaftliche und Menschenrechtler und sucht Dolmetscher. Ugandas Verteidigungsminister Amama Mbabazi sagte dem Team seine „volle Kooperation“ zu. Geleitet wird es von der US-Amerikanerin Christine Chung, die sich nach Zeitungsberichten einen Namen im Kampf gegen organisierte Kriminalität in New York gemacht hat. D.J.