Mit süßen Mangos gegen Kinderprostitution

Wie die Organisation Preda hilft, dass Kinder ihren Körper nicht an Freier verkaufen müssen – und wie taz-Genossenschaftler sie unterstützen können

Von einer Frucht wird nicht gerade erwartet, dass sie Körper und Seele von Kindern rettet. Der Mangobaum aber ist vielen Kindern in Ländern wie Thailand, Indien, Sri-Lanka oder den Philippinnen ein Synonym für ein angstfreies Leben ohne Ausbeutung geworden. Vor allem dank „Preda“, einer philippinischen Organisation gegen Kinderprostitution.

Nach Schätzungen des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen, Unicef, gibt es allein auf den Philippinen 100.000 Kinderprostituierte. Weltweit sollen es rund eine Million sein. Die Freier kommen vor allem aus den reichen Ländern des Westens – aus Nordamerika, Australien, Nordeuropa und Japan.

Preda hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Not dieser Kinder zu lindern und sie vor dem Zugriff der Freier und Zuhälter zu schützen. Im Preda-Kinderzentrum in Olangpago-Stadt werden derzeit 43 Kinder betreut, die sexuell missbraucht worden sind. Der Gründer der Organisation, Father Shay Cullen, belässt es nicht bei therapeutischer Hilfe für die Opfer. Er will die Täter stellen. Mit versteckter Kamera zog er durch die Bars der Stadt und konnte international agierende Pädophilenkreise vor Gericht bringen.

Prävention ist ein wichtiger Schwerpunkt bei Preda. Seine Grundlage ist der Ausbau fairer Handelsbeziehungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Nur wenn die Menschen in den armen Weltregionen genug verdienen, können sie ihren Kindern den Schutz der Familie garantieren und den Schulbesuch finanzieren.

Deshalb ist Preda in den Handel mit Mangos eingestiegen. Die Vorteile des Mangobaums für die wirtschaftliche Entwicklung liegen auf der Hand: Die süße Frucht wird in den westlichen Industrienationen immer beliebter. Zudem kann eine kleinbäuerliche Familie schon von der Bewirtschaftung von zwei bis drei dieser bis zu 50 Meter hohen Bäume leben – faire Handelsbedingungen und chemiefreier Anbau vorausgesetzt.

Preda fördert gezielt Kleinbauern und Handwerker. Mit finanzieller und technischer Unterstützung von Preda werden die Mangos angebaut und zu gerechten Preisen an Exporteure und weiterverarbeitende Betriebe verkauft. Preda sorgt so für höhere Einkommen in ärmeren Landstrichen. Bei den Jüngeren sinkt damit der Druck, ihr Glück in den Städten zu suchen.

Auf deutscher Seite arbeitet Preda seit zehn Jahren mit dem Unternehmen Dritte-Welt-Partner (DWP) zusammen. Das Ravensburger Unternehmen hat 1988 begonnen, fairen Handel mit inzwischen zehntausenden Kleinbauern und Kleinstproduzenten rund um den Globus zu treiben. DWP vertreibt die Mangoprodukte mit wachsendem Erfolg an hiesige Eine-Welt- und Naturkostläden. Die Frucht ist vielseitig verwendbar: Aus ihr lassen sich etwa getrocknete Mangos, Mangolikör, Mangobrotaufstrich, Mangosirup oder Mangosäfte herstellen.

Taz-Genossenschaftler können ganz leicht in den Genuss der Mangoprodukte kommen. Jeder, der seinen Genossenschaftsanteil erhöht, bekommt auf Wunsch einen DWP-Korb mit allem, was die Mango zu bieten hat. TDE