frisches flimmern
: Der neurotische Lehrer

Manhattan und der Central Park, sexuelle Unzufriedenheit, antisemitische Witze und Psychiater. Der amerikanische Filmemacher Woody Allen mischt in seinem neuen Film „Anything else“ wieder allerlei übliche Zutaten. Doch diesmal spielt er nicht selbst den leicht nervösen, intellektuellen Schwätzer. Jerry Falk (Jason Biggs) ist Gagschreiber und unsterblich in seine Freundin Amanda (Christina Ricci) verliebt. Doch die scheint sich auch noch mit anderen Männern vergnügen zu wollen. Ein Psychiater soll helfen. Als sich ausgerechnet Amandas versoffene Mutter bei ihnen einquartiert und nachts ihre alten Gesangseinlagen probt, ist Jerry mit seinen Nerven am Ende. Sein seltsamer, neurotischer Autorenkollege und Lehrer David Dobel (Woody Allen) rät ihm, jeglichen Ballast über Bord zu werfen. Doch so einfach ist das nicht, zumal, wenn man auch noch der einzige Kunde seines erfolglosen Agenten Harvey (Danny De Vito) ist. Jerry will eine Entscheidung für sein Leben treffen. Jason Biggs (“American Pie 3“) spielt Woody Allens junges Alter Ego. In der für den amerikanischen Filmemacher typischen, dialogreichen Komödie schwingt mitunter auch ein bitterer, bedrohlicher Unterton mit.

STEFAN ORTMANN