Flopmöller

Krach beim HSV offiziell beigelegt. Die Tage von Trainer Klaus Toppmöller scheinen dennoch bereits gezählt

Bis nach Winterhude schepperte es, als HSV-Trainer Klaus Toppmöller vergangenen Sonntag erneut als Elefant durch den Porzellanladen Volksparkstadion marschierte. Die Transferpolitik sei ohne ihn geplant worden, beschwerte sich Toppi, als der HSV die erste Verpflichtung nach dem 7,5 Millionen Euro teuren Verkauf des tschechischen Verteidigers Tomas Ujfalusi präsentierte. Mittelfeldspieler Almani Moreira da Silva habe er nie beobachtet, polterte der in die Kritik geratene Trainer los.

Ein klarer Affront gegen HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, weswegen der Unzufriedene gleich nach Winterhude zum Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann zitiert wurde. Nach einer 90-minütigen Aussprache verständigte sich der Vorstand gestern ausnahmsweise auf eine einheitliche Außendarstellung. Man sei wieder näher zusammengerückt, ließen die Verantwortlichen verlauten, nachdem sich Toppmöller über zu geringe Rückendeckung beschwerte. „Nach diesem Gespräch gehe ich davon aus, dass mir zwei oder drei Niederlagen verziehen würden“, formuliert Toppmöller sein Fazit.

Damit schätzt er seine Rolle recht realistisch ein. Da sein Vertrag ohnehin zum Ende dieser Saison ausläuft, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Sportchef Beiersdorfer bereits nach einem Nachfolger für den lautstarken Übungsleiter Ausschau hält. Dabei hat er noch zwei weitere Spieler zum Ende der Transferperiode zur Verfügung gestellt bekommen, die mit guten Ergebnissen dafür sorgen könnten, dass Toppi länger im Amt bleibt, als ihm selbst lieb ist, bedenkt man seine unklugen Aussagen vom Wochenende. „Nach zehn Monaten muss der Trainer die Mechanismen der Medienstadt Hamburg begriffen haben“, brodelt Bernd Hoffmann nach wie vor. Jean Carlos Dondé, der im linken Defensivbereich einsetzbar ist und Innenverteidiger Khalid Boulahrouz sollen die Qualität des Kaders erhöhen. Jetzt muss der Elefant nur aufpassen, kein Porzellan mehr zu zerschlagen. fog