die anderen über den amoklauf von winnenden
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Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: Auch noch so umfassende Regularien vermögen solche Bluttaten nicht zu verhindern. Wer so tut, als könne die Politik einen wirksamen Schutz aufrichten, führt die Öffentlichkeit ebenso in die Irre wie jene, die behaupten, spektakuläre Verbrechen liessen sich mit dem Nationalcharakter erklären.

La Croix aus Frankreich meint: Natürlich kann man die Waffengesetze verschärfen oder Schulen stärker schützen. Aber Gesetze, Sicherheitsschranken und Metalldetektoren werden nichts nützen angesichts der Gewalt und der Verzweiflungstaten, wenn wir uns nicht der Frage stellen: Welche Gesellschaft schaffen wir für unsere Kinder?

Der Standard aus Wien bemängelt: Es ist ja nicht so, dass nach dem Massaker von Erfurt in Deutschland gar nichts passiert ist. Die Waffengesetze wurden verschärft, der Kauf von Computerspielen wurde erschwert. Denn ein Amoklauf war plötzlich nichts mehr, das irgendwo in den USA geschieht. Vieles aber wurde nicht gemacht. Einen Psychologen wollte der damalige Innenminister Schily in jede Schule schicken. Der Vorsatz jedoch blieb nur ein Vorsatz. Ob es im Fall Winnenden etwas genützt hätte, kann ohnehin keiner beantworten. Schmerzhaft klar ist hingegen nun, dass Deutschland sieben Jahre nach Erfurt mit der Präventionsarbeit wieder von vorne anfangen muss.