Hungerstreik ausgesetzt

Die Mehrheit der palästinensischen Häftlinge in israelischen Gefängnissen hat ihren Protest beendet

TEL AVIV dpa ■ Die Mehrheit der etwa 3.000 hungerstreikenden palästinensischen Häftlinge hat ihren Protest beendet. Dies teilte die israelische Gefängnisbehörde gestern mit. Fast alle würden inzwischen ihre Mahlzeiten wieder zu sich nehmen. Der palästinensische Häftlingsverband teilte mit, mehrere hundert Gefangene – darunter viele Frauen – hätten ihren Hungerstreik für zwei Wochen unterbrochen, während sie Verhandlungen mit der Gefängnisbehörde über eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen führten. Nach israelischen Angaben setzen nur 600 Häftlinge den Hungerstreik fort. Sie würden allerdings mit Salz angereichertes Wasser sowie Multivitamine zu sich nehmen.

Ein Sprecher der Gefängnisbehörde sagte gestern, bislang habe sich bei keinem der seit knapp drei Wochen streikenden Palästinenser eine Verschlechterung des Gesundheitszustands eingestellt. Sie würden regelmäßig ärztlich untersucht.

Am 15. August hatten 1.500 Häftlinge den Hungerstreik begonnen, dem sich in der ersten Woche zahlreiche weitere Gefangene anschlossen. Mit 3.000 Hungerstreikenden in acht Gefängnissen nahmen etwa 80 Prozent aller in Israel inhaftierten Sicherheitsgefangenen an der Aktion teil.

Die Palästinenser verlangten unter anderem Besuchsrecht für ihre Angehörigen. Weitere Forderungen waren die Beseitigung der Trennscheiben in den Besuchsräumen, die Einrichtung öffentlicher Fernsprecher in den Gefängnissen sowie ein Ende von als zudringlich bezeichneten Personenkontrollen.