stadtteilgenossenschaft berlin-wedding
: Eine Kooperative ist keine Jobmaschine

Brot auf Brötchengröße geschrumpft

Die Idee kursierte schon lange im strukturschwachen Berliner Stadtteil Wedding: Mit einer Genossenschaft Jobs schaffen, soziale und handwerkliche Dienstleistungen anbieten und gleichzeitig die Situation im Kiez verbessern. Ende 2000 gründeten 37 Bewohner, Erwerbslose und Organisationsvertreter die „Stadtteilgenossenschaft Wedding“.

Eigentlich sollten die Teilnehmer einer 1998 vom Arbeitsamt geförderten Maßnahme für Langzeitarbeitslose die Stammbelegschaft werden. Doch das scheiterte: nicht an mangelnden Aufträgen, aber an der beruflichen Qualifikation der Beschäftigten. Viele fühlten sich überfordert; die Folge war ein hoher Krankenstand. Als die Insolvenz drohte, beschlossen die Genossen mehrheitlich, den Betrieb fortzuführen – aber mit gut ausgebildetem Personal.

Inzwischen arbeitet die Stadtteilgenossenschaft profitabel und hat vier Vollzeitstellen geschaffen. Die Beschäftigten kommen allerdings überwiegend nicht aus dem Kiez. Immer mehr Firmen aus der Nachbarschaft sind Genossenschaftsmitglieder geworden. Sie versorgen sich gegenseitig zunehmend mit Aufträgen und bemühen sich gemeinsam um manchen Großauftrag. AJE