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: Das Schiff sinkt trotzdem nicht

Es müsste nun eigentlich bergab gehen mit der FDP. Günter Rexrodt, der Heilsbringer von 2001, lebt nicht mehr, Martin Matz – laut SPD „der letzte Vernünftige“ unter den FDPlern – ist raus aus der Fraktion. Ein sinkendes Schiff, eigentlich. Sie müssten einbrechen, die Umfragewerte, die zuletzt zwischen sechs und acht Prozent pendelten.

KOMMENTARVON STEFAN ALBERTI

Sie werden es nicht tun. Denn eine solche Reaktion setzt einen idealen Wähler voraus, der sich tatsächlich für das interessiert, was im Abgeordnetenhaus passiert. Der seine Stimme nicht aus dem Bauch heraus abgibt, sondern resümiert, was Parteien und Abgeordnete geleistet haben. Der Wahlprogramme und Zeitungsanalysen liest.

Das ist aber mehrheitlich nicht der Fall. Leider. Es soll doch keiner glauben, es würde weithin auffallen, dass nun kein Matz mehr solide Haushalts- und Gesundheitspolitik für die FDP macht. Was im Kopf bleiben wird, sind vielmehr die oft polterigen Sprüche von Fraktionschef Lindner. Der etwa PDS-Mann Flierl „Puddingsenator“ nannte.

Dass Matz’ Abgang die FDP personell aushöhlt, dass man im Parlament kaum einen FDPler ernst nimmt, dass Matz als eher sozialliberale Stimme fehlt – kaum ein Problem für die FDP, solange die Prozente stimmen. Das Problem hätte bloß das Land, falls die Partei – horribile dictu – im Senat landen sollte.