UNO: Truppen für Sudan

3.000 Beobachter reichen nicht für Darfur, sagt UN-Sonderbeauftragter Pronk nach Sicherheitsratssitzung

NEW YORK/WASHINGTON afp/rtr Der UN-Sondergesandte für den Sudan, Jan Pronk, hat die Entsendung „tausender“ zusätzlicher Beobachter in die westsudanesische Krisenregion Darfur gefordert. „3.000 wären nicht genug“, sagte Pronk im Anschluss an erste Beratungen des UN-Sicherheitsrats über den Sudan am Donnerstag in New York. Zuvor hatte Pronk dem Sicherheitsrat einen Bericht über die Lage in Darfur vorgelegt und Sudans Regierung aufgefordert, mehr „Hilfe der internationalen Gemeinschaft“ anzunehmen.

Pronk sagte vor Journalisten, die Beobachter sollten weiter im Rahmen der Mission der Afrikanischen Union (AU) in Darfur bleiben. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Die sudanesische Regierung und die AU müssten sich „so schnell wie möglich“ in dieser Frage verständigen. Auf die Frage, ob Khartum um eine Erhöhung der Beobachterzahl nachsuchen werde, sagte Pronk: „Ich habe den Eindruck, dass die Anfrage kommen wird.“ Der sudanesische UN-Botschafter Elfatih Mohamed Erwa sagte am Donnerstag, seine Regierung sei mit einer Ausweitung einverstanden, jedoch „nur mit einem Beobachter-Mandat“.

Hilfswerke warnten derweil vor einer Verschlechterung der humanitären Lage in Darfur. „Wenn es nicht wesentlich mehr Lebensmittel, sauberes Wasser und Medikamente gibt, sehen Oktober, November und Dezember sehr finster aus“, sagte Charles MacCormack, Präsident von „Save the Children“, als Leiter einer Gruppe internationaler Hilfsorganisationen.

Bei den Darfur-Verhandlungen in Nigeria lehnten die Rebellenorganisationen die von Sudans Regierung geforderte Entwaffnung ihrer Kämpfer ab und verlangten eine Flugverbotszone über Darfur. Zuvor hatten sich die Konfliktparteien auf einen Plan zum Schutz der Flüchtlinge in Darfur geeinigt. Später sagten Rebellenvertreter, sie würden die Vereinbarung so lange nicht unterzeichnen, wie die Frage der Sicherheit nicht abschließend geklärt sei.