90 bringt 96 Unglück

Hannover verliert in der allerletzten Minute auf dem Lauterer Betzenberg durch Klose-Abseitstor mit 0:1

Kaiserslautern taz ■ Eigentlich konnte sich 96-Torhüter Marc Ziegler schon als Matchwinner feiern lassen. Während der 90 Minuten hatte er vor allem Kaiserslauterns Nationalspieler Miroslav Klose just an sich verzweifeln lassen. Mehrmals stand Ziegler dem Lauterer Torerfolg im Weg, und als er 15 Minuten vor dem Spielende erneut Kloses Glück den Weg versperrte, begannen sich die Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion mit dem 0:0 zu arrangieren.

Dabei hätten sich die Hannoveraner gar nicht so sehr auf ihren Torhüter stützen, sondern einfach dort weitermachen müssen, wo sie nach der ersten Viertelstunde aufgehört hatten. Sie verwirrten mit ihren intelligent vorgetragenen Angriffen ihren verunsicherten Gegner. Höhepunkt der Überlegenheit der 96er war Jiri Stajners Schuss an den Innenpfosten, der von dort in die Arme des FCK-Torhüters Tim Wiese kullerte. Kostas Konstantinidis, dem besten Hannoveraner des Tages, war es hinterher unerklärlich, warum sich seine Mannschaft danach zurückzog: „Wir haben die Lauterer stark gemacht.“

In der 90. Minute kam das Unheil für die 96er. Marian Hristov spielte den im Abseits befindlichen Klose an, dessen Kopfball als Bogenlampe für Ziegler unerreichbar war – 1:0. Es war eine harte Strafe für die 96er, deren Trainer Ralf Rangnick sich über diese „krasse Fehlentscheidung“ ärgerte, die Hauptschuld an der Niederlage aber nicht dem Schiedsrichter, sondern seiner Mannschaft gab: „Sie hat es versäumt, das Spiel in die richtige Richtung zu lenken und es damit dem Gegner leicht gemacht.“ GÜNTHER ROHRBACHER-LIST