Totaler Blackout legt Italien lahm

Stromausfall nach Unwetter im ganzen Land. Dank Wochenende hält sich das Chaos in Grenzen

ROM taz ■ Ein Stromausfall legte in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag ganz Italien lahm. Um 3.30 Uhr wurden offenkundig aufgrund von Unwettern gleich beide Hochspannungsleitungen unterbrochen, auf denen das Land seinen Importstrom aus Frankreich bezieht; der plötzliche Ausfall führte in einer Kettenreaktion zu einem totalen Blackout, der einzig Sardinien aussparte. Allein dem günstigen Zeitpunkt Sonntagnacht war es zu verdanken, dass ein Chaos ausblieb. Am Sonntagvormittag war der Straßenverkehr kaum beeinträchtigt, während es im Flugverkehr leichte Verspätungen gab. Still standen dagegen bis zum Mittag in weiten Teilen des Landes die Züge. Keine besonderen Probleme meldeten Krankenhäuser – die Notstromaggregate funktionierten problemlos – sowie Polizei und Feuerwehr. In einigen Städten, zum Beispiel in Neapel, gab es allerdings aufgrund des Ausfalls von Pumpen auch Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung.

Guido Bertolaso, Chef des italienischen Zivilschutzes, sprach gestern Nachmittag die Hoffnung aus, bis Montagfrüh im ganzen Land wieder die Stromversorgung sicherzustellen. Gestern konnten sich schon am Morgen die Bewohner der meisten Städte des Nordens über die Wiederaufnahme der Stromversorgung freuen, während Rom bis zum Mittag warten musste und weite Teile Süditaliens noch komplett abgeschaltet waren. Zur Ursache des Blackouts lagen gestern aus Frankreich und Italien widersprüchliche Mitteilungen vor, da die Netzbetreiber beider Länder sich gegenseitig verantwortlich machten. MB

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