piwik no script img

musikfest-notizenGroß und echt

Thomas Hampson war erkrankt und für ihn kam, sang und siegte: Vesselina Kasarova. Viele hatten ihre Karte zurückgegeben und verpassten den begeisternden Auftritt der jungen Bulgarin. Die phänomenale Technik der Mezzosopranistin zeigt sich im Umfang ihrer Stimme: von einer machtvollen Tiefe – über die sie gelegentlich selbst schmunzelt – bis zu einer so leuchtenden Höhe, dass man sie für einen Sopran halten könnte. Weiterhin zeigt Kasarova einen unendlichen Reichtum an Klangfarben, Lautstärken und schier atemberaubender Legatobildung.

Dies alles nützte nichts, stünde es nicht im Dienst des jeweiligen musikalischen Affektes. Und da kann man bei Kasarova ganz schnell seinen Programmtext zuklappen, weil man mit jedem Ton hört, wovon sie singt. Ihre Gefühle sind groß und echt, mit einer schwer beschreibbaren Deckungsgleichheit von Emotion und Ton. Das erreicht archaische Dimensionen.

Es spielt dabei keine Rolle, ob sie Gluck, die glühenden Koloraturen von Händel und Rossini, die affektvollen Rezitative von Haydn oder auch bulgarische Lieder singt. Das ist Weltklasse. Ute Schalz-Laurenze

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen