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A

American Pie - Jetzt wird geheiratet USA 2003, R: Jesse Dylan, D: Jason Biggs, Alyson Hannigan

Zweites Sequel zum Teenie-Hit, der mit der Hochzeit von Jim und Michelle zum letzten sexuellen Abenteuer der High-School-Freunde ruft. Für den dritten und letzten Teil der Teenie-Hit-Reihe ‚American Pie‘ stand Bob Dylans Sohn Jesse Dylan als Regisseur hinter der Kamera, während sich davor mit Jason Biggs, Sean William Scott und Eddie Kay Thomas die bewährte Clique auf ihr letztes sexuelles Abenteuer vorbereitet, welches neben gewohnt schrägem Humor unter anderem ein ‚Reifeprüfung‘-reifes Finale zu bieten hat.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

American Wedding USA 2003, R: Jesse Dylan, D: Jason Biggs, Alyson Hannigan / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und-fassung von „American Pie - Jetzt wird geheiratet“ Kurzkritik siehe oben. CinemaxX OL

An American in Paris USA 1951, R: Vincente Minelli, D: Gene Kelly, Leslie Caron / Originalfassung ohne Untertitel

„Unlike the magical Singin‘ in the Rain, Gene Kelly‘s An American in Paris doesn‘t transcend the musical form; but it‘s still one of the great exemplars of the genre. The plot, characterizations, and love story are all paper-thin, but they‘re just a pretext for Kelly‘s effervescent dancing and choreography, and George Gershwin‘s timeless music. In a conceit both touching and surreal, Kelly plays an American ex-G.I. in Paris who‘s never wanted anything but to paint, though he‘s obviously the best hoofer in France. The film‘s big claim to fame is the climactic set piece: an extravagant 17-minute ballet sequence that‘s one of Hollywood‘s longest ever. But Kelly is poetry in motion even when not dancing. Just to watch him get out of bed in the first scene and negotiate the space-saving world of his tiny apartment is a study in rhythm and grace.“ (decentfilms.com) The New English Film Night

B

Bad Boys 2 USA 2003, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith

„Will Smith und Martin Lawrence hinterlassen als streitbare Drogenfahnder erneut eine Spur der Verwüstung - brutaler und unbarmherziger als jedes andere Buddy-Movie zuvor. ‚Bad Boys II‘ ist handwerklich ein gut gemachter Actionfilm, dessen zynische Aggression viele Zuschauer vor den Kopf stoßen könnte. Mit Michael Bays Körperwelten hält leichenbitterer Ekelhumor Einzug in die Welt des Mainstreamkinos. Aber so ist das eben, wenn böse Jungs böse Spiele treiben: Wo gehobelt wird, fallen Gedärme.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV

Belle de Jour Frankreich/Italien 1966, R: Luis Bunuel, D: Catherine Deneuve, Michel Piccoli

“Eine unter erotischen und masochistischen Zwangsvorstellungen leidende, scheinbar glücklich verheiratete Frau aus großbürgerlichem Milieu verdingt sich stundenweise in einem Edelbordell. Ein an ihr heftig interessierter Gangster folgt ihr nach Hause, schießt eifersüchtig auf ihren Ehemann, der, dadurch erblindet und gelähmt, von ihr liebevoll gepflegt wird. Hochartifizielles Gebilde von übergangslos vermischten Elementen aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimension durch surreale Bildmomente verstärkt wird. Insgesamt als ein weiterer Versuch Bunuels über den pathologischen Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe anzusehen.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg, Atlantis, Gondel

Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln

„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Bruce Allmächtig USA 2003, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Morgan Freeman

“Ein Fernsehreporter, der sich in seiner Karriere übergangen fühlt, zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig.“ (filmdienst) City

D

Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth

“‘Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit ,Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) City

Dumm und Dümmerer USA 2003, D: Troy Miller, D: Eric Christian Olsen, Derek Richardson

„Das Prequel zur Komödie ‚Dumm und dümmer‘ zeigt die beiden schwachsinnigen Hauptfiguren als Teenager auf der High School. Der Schuldirektor steckt sie mit anderen Debilen in eine Sonderklasse, damit er sich mit den dadurch erschwindelten staatlichen Zuschüssen zur Ruhe setzen kann. Der Film ist weder witzig und originell noch so konsequent ‚daneben‘ wie sein Vorgänger, sodass er in jeder Beziehung ebenso einfallslos wie sein Titel erscheint.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL

E

Eigentlich wollte ich Förster werden Deutschland 2002, R: Barbara Junge, Winfried Junge

„Achtes Langzeitporträt von Barbara und Winfried Junge über die Kinder aus Golzow, das diesmal Bernd Oestreich gewidmet ist, der gerne NVA-Offizier geworden wäre, aber nicht in die SED eintrat und deshalb in einer Raffinerie arbeitete. Gewohnt souverän verschränkt der Dokumentarfilm Vergangenes und Gegenwart, wobei sich hinter dem Wechsel der Zeiten und Systeme die Normalität des Provinzalltags als übergreifendes Element offenbart.“ (filmdienst)Kino 46

Ein ungleiches Paar USA 2003, R: Andrew Fleming, D: Michael Douglas, Albert Brooks

„Die anstehende Hochzeit seines Sohnes droht im Chaos zu versinken, als sein als Deep-Cover-Agent tätiger Vater Beruf und Freizeit nicht mehr auseinanderhalten kann. Zu allem Unglück wird auch der künftige Schwiegervater in den aktuellen Fall verwickelt, in dem ein französischer Schmugglerkönig russische Atom-U-Boote verschiebt. Weitgehend unterhaltsamer, ziemlich infantiler Agentenfilm für Erwachsene, der seine Behäbigkeit und manche alberne Entgleisung durch ein gut aufgelegtes Schauspielerensemble kaschiert.“ (filmdienst) CineStar

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ. Nicht zuletzt das gelassen heitere Resümee einer allein lebenden alten Dame, die feststellt, wie viel schwerer das Sterben ist als das kluge Dozieren darüber.“ (tip) Cinema

Es bleibt in der Familie USA 2003, R: Fred Schepisi, Michael Douglas, Kirk Douglas, Cameron Douglas

„In der oberflächlichen heilen Welt einer reichen jüdischen Anwaltsfamilie gärt es: Der Großvater ist zum Leidwesen aller unfähig, Gefühle zu zeigen, der Vater beginnt beinahe ein Verhältnis mit einer Köchin, sein Sohn handelt mit Marihuana, und schließlich verschwindet der Filius nach seiner ersten Verabredung. Ebenso gepflegter und unaufgeregter wie dialoglastiger und vorhersehbarer Familienfilm, der große und kleine Dramen wie an der Perlenschnur aufreiht. Das einzig Bemerkenswerte daran ist, dass gleich vier Mitglieder des Douglas-Clans erstmals gemeinsam vor der Kamera stehen.“ (filmdienst) CinemaxX

F

Ferkels großes Abenteuer USA 2003, R: Francis Glebas

„Nach dem Riesenerfolg des Tigger-Films steht nun der kleine rosa Freund von Winnie Puuh, Ferkel, im Mittelpunkt der Geschichte. Musikalisch begleitet von sechs neuen Songs, erzählt auch dieser Disney-Zeichentrickfilm für die kleinsten Zuschauer eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Verständnis und die Tatsache, dass man nicht unbedingt groß sein muss, um große Dinge zu tun.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

Flight Girls USA 2003, R: Bruno Barreto, D: Gwyneth Paltrow, Christina Appelgate

„Diese Komödie über die beruflichen und erotischen Turbulenzen einer Stewardess, 2001 fertig gestellt, wurde nach den Anschlägen des 11. September pietätvoll verschoben. Der Traum vom glamourösen Leben als Flugbegleiterin beflügelt die sonnige Donna (Gwyneth Paltrow), ihrem trostlosen Leben in einem schäbigen Wohnwagen zu entfliehen. Doch bevor Donna ihren Emanzipationsdrang ausleben und die grenzenlose Freiheit über den Wolken genießen darf, ändert Bruno Barretos aeronautische Romanze die Richtung und holt seine strohblonde Heldin im Sturzflug auf den Boden der Tatsachen zurück - wo die Kraft der Liebe ein betrüblich braves Hollywood-Ende bewirkt und die bunte Schnurre zur Notlandung zwingt.“ (Der Spiegel) CineStar

Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush

„Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um nach einem Drehbuch von Ted Elliott und Terry Rossio («The Mask of Zorro») ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als leicht effeminierter Piratenkapitän Jack Sparrow, der schlitzohrig die Parteien gegeneinander ausspielt: ein Diener zweier Herren, als käme er direkt aus dem Goldoni-Fundus, nur darauf bedacht, sein Schiff zurückzuerobern, das sein meuternder Maat, ein verschlagener Schurke (Geoffrey Rush), gewaltsam übernommen hat. Depp kennt seine Vorgänger: der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“(Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Cinemaxx OL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV, Apollo BHV, Passage BHV

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

„’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema

25 Stunden USA 2002, R: Spike Lee, D: Edward Norton, Rosario Dawson

“25 Stunden‘ ist ein New-York-Film mit mehr Lokalkolorit, als Würze im Maggiwürfel steckt. Die Stadt und ihr multikulturelles Wesen sind das eigentliche Thema. Es geht um den coolen Dealer Monty Brogan (Edward Norton), dem noch genau 25 Stunden bleiben, bevor er seine siebenjährige Haftstrafe antreten muss. Den Countdown bis zum nächsten Morgen nutzt Monty, um herauszufinden, wer ihn verraten hat. Diese Geschichte ermöglicht es Regisseur Spike Lee, im Galopp durch eine Vielzahl ethnischer Szenerien zu rasen: die irische Kneipe, die erotisch aufgeheizten Puertorico-Hangouts, die hektischen WASP-Büros an der Wallstreet, die Hinterzimmer der russischen Drogenmafia. Dabei erzählt dieser Film nicht allein vom Scheitern eines Dealers, sondern davon, dass die Erfolgsmodelle der weißen Mittelklassemänner untauglich geworden sind.“ (taz) City

G

Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City, Cinemaxx, CinemaxX DEL

Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina

„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern (in der die Darstellerin der Betty, Brenda Blethyn, übrigens auch mitspielte). Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. Doch der Reiz der Tabuverletzung erschöpft sich im jugendlichen Alter schnell, und genauso dürfte es vielen Zuschauern auch in diesem Film gehen.“ (Ricore Medien) City

H

Haus über Kopf USA 2003, R: Adam Shankman, D: Steve Martin, Queen Latifah

“Steve Martin als eingefleischter Spießer und Queen Latifah als schlagfertige Querulantin treiben in komödiantischer Topform Spott mit Rassismus, Standesdünkel und Mobiltelefonen. Gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen sucht Latifah die Nobelvilla des empörten Oberschichts-Rechtsanwalts heim, damit er ihre Unschuld bei einem Raubmord beweisen hilft. Eine ausgelassene Burleske mit ätzendem Sprachwitz und handfesten Slapstickeinlagen.“ (tip) City

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert wie selten ein Filmkunstwerk zuvor. Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die feinsten, alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. So wurde nicht (wie sonst fast immer bei Romanadaptionen) an der Vorlage unnötig herumgeändert und viele Dialoge aus dem Buch findet man fast Wort für Wort im Film wieder. Zum Glück, denn man möchte dem Herrn Lehmann und seinen Saufkumpanen stundenlang bei ihren oft hochphilosophisch mäandernden Gesprächen zuhören. Nur mit den Frauen hat es der Titelheld schwerer, denn wenn die von ihm angebetete schöne Köchin Katrin sagt, sie „liebe“ ihn „natürlich“, sei aber nicht in ihn „verliebt“, dann sind dies sprachliche Feinheiten, die nicht in einem Bierglas auszuloten sind. (hip) Schauburg, CinemaxX, Casablanca OL, Wall OL

Herr Wichmann von der CDU Deutschland 2002, R: Andreas Dresen

“Dokumentarfilm über den Wahlkampf eines Bundestagskandidaten der CDU, der in der brandenburgischen Uckermark auf verlorenem Posten steht und zunehmend verdrossen Werbung in eigener Sache macht. Der hellsichtige und zugleich erhellende Film ist ein Glücksfall für den politischen Dokumentarismus, der über den konkreten Einzelfall hinaus auch die fundamentale Krise der bundesdeutschen Demokratie reflektiert.“ (filmdienst) City

I

Identität USA 2003, R: James Mangold, D: John Cussack, Ray Liotta

„‚Identität‘ bietet fast alles, was ein Genre-Schocker braucht: einen mysteriösen Killer, eine Unwetternacht und ein abgelegenes Motel, wo sich elf geheimnisumwitterte Figuren zusammenfinden - bis sich deren Zahl durch bizarre Morde dezimiert. Warum aber und wohin dann die Leichen verschwinden, darüber erteilen der Regisseur James Mangold (‚Durchgeknallt‘) und sein vorzügliches Ensemble - darunter John Cusack, Amanda Peet und Ray Liotta - ungeahnt schlüssige Auskunft und krönen ihren Horror-Thriller mit einem wahrlich kühnen Salto psychologico.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo DEL

Igby USA 2002, R: Burr Steers, D: Kieran Culkin, Susan Sharandon

“Igby Slocumb, ein rebellischer und sarkastischer 17-Jähriger, führt Krieg gegen die spießige Welt seiner bürgerlichen Familie - seinen schizophrenen Vater, seine in sich gekehrte Mutter und seinen republikanischen Bruder. Schließlich beschließt Igby, irgendwo da draußen ein besseres Leben zu finden. Das Regiedebüt von Schauspieler Burr Steers (,The Last Days of Disco‘) ist eine großartig besetzte Ensemble-Komödie, die manchmal an ,Die Reifeprüfung‘, manchmal an ,Rushmore‘ erinnert, und mit der der kleine Bruder von MacCauley - Kieran - Culkin als rebellischer Teenager an der Seite von Susan Sharandon, Bill Pullman, Ryan Phillippe, Jeff Goldblum, Amanda Peet und Claire Danes sogar eine Golden-Globe-Nominierung erhielt.“ (Blickpunkt:Film) Gondel, City

Irgendwann in Mexico USA 2003, R: R: Robert Rodriguez, D: Johnny Depp, Antonio Banderas

„Im dritten Teil von Rodriguez‘ Mariachi-Saga kämpft Antonio Banderas mit Musik und tödlicher Eleganz gegen die Bösen. Aber der Film löst seine epischen Versprechen nicht ein: Irgendwann steigt die Story aus, die schwarzgekleideten Männer und das rot spritzende Blut vermischen sich zu einer länglichen Gewaltorgie voller bekannter Gesichter. Trotz Macho-Selbstironie und hübschen Nebenhandlungen wünscht man sich nur noch, dass endlich die letzte Kugel die letzte Stirn löchert, damit Mexiko wieder in seinen staubigen Sonnenschlaf zurückfallen kann.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV

J

Jet Lag - Oder wo die Liebe hinfliegt Frankreich 2002, R: Daniéle Thompson, D: Juliette Binoche, Jean Reno

„Auf dem Pariser Flughafen stranden wegen eines Streiks eine extrovertierte Kosmetikerin und ein diskreter Geschäftsmann. Als sie sich sein Handy leiht, kommen beide irgendwie unfreiwillig nicht mehr von einander los und beginnen langsam, sich für einander zu interessieren. Mit Juliette Binoche und Jean Reno treffen im zweiten Spielfilm der routinierten Drehbuchautorin Danièle Thompson zwei Formen des französischen Kinos aufeinander: Am Flughafen Charles de Gaulles führt das Schicksal den Star des populären Mainstreams - Jean Reno - und das bekannteste Gesicht des anspruchsvollen Cinéma - Juliette Binoche - zueinander. Das Ergebnis ist eine romantische Komödie mit einem Anflug von Screwballelementen.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

K

Der Kindergarten-Daddy USA 2003, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Anjelica Huston

„Als arbeitsloser Werbeprofi schult Eddie Murphy zum Erzieher um - und muss sich plötzlich gegen volle Windeln, zerdeppertes Spielzeug und einen Haufen anarchischer Vorschulklässler wehren. Eddie Murphy war auf dem besten Weg zum Ex-Star. Seine Filme ‚Showtime‘ und ‚I-Spy‘ floppten an der Kinokasse, und sein Science-Fiction-Klamauk ‚Pluto Nash‘ kam bei uns erst gar nicht in die Kinos. Im freien Fall zog Eddie die Notleine und landete mit seinem ‚Dr. Dolittle 2‘-Regisseur Steve Carr auf dem vertrauten Terrain der Familienunterhaltung. Eine sanfte Landung: Fast 100 Millionen Dollar spielte der inhaltsleere, aber muntere ‚Kindergarten-Daddy‘ allein in den USA ein.“ (Cinema) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

Kwom und der König der Affen Frankreich/Großbritannien/Deutschland/Ungarn1999, R: Jean-Francois Laguionie

“Sympathisch-schnörkelloses Zeichentrick-Dschungelmärchen über einen jungen Affen, der in die Hände eines verfeindeten Stammes fällt, dort als Hofnarr den König unterhalten soll, ein Komplott vereitelt und dazu beiträgt, dass die Feindschaft zwischen den Völkern überwunden wird. Das Plädoyer für Freundschaft und Toleranz fließt dabei beiläufig in die Dialoge ein. Dank klarer Strukturen, einer dezenten Spannungsdramaturgie und liebenswerter Figuren auch für die jüngsten Kinogänger geeignet.“ (filmdienst) Kino 46

L

Leoparden küsst man nicht (Bringing up Baby) USA 1938, R: Howard Hawks, D: Katharine Hepburn, Cary Grant

„Zur Zeit seines Erscheines ein Flop bei Kritik und Publikum (Hawks: „Der Film hatte einen großen Fehler. Es gab keine einzige normale Figur.“), mittlerweile ein verdient anerkannter Komödienklassiker. Cary Grant, der Unnachahmliche gerät als verknöcherter Saurierforscher an die resolute, strahlende Katherine Hepburn, die unter Missbrauch von Golfschlägern, Kleidern, Automobilen und noch mehr zur Zerstörung geeigneten Artefakten der Zivilisation (sowie natürlich dem Leoparden „Baby“) dem Wissenschaftler das Leben zur Hölle und die Leinwand zur explosiven Flache wildwuchernder Gags macht. Am Ende ist Grants Lebenswerk ruiniert und er endlich ein glücklicher Mann. Damit qualifiziert sich Bringing Up Baby neben der Tatsache, dass er 102 der lustigsten Minuten präsentiert, die je in Zelluloid gefasst wurden auch als eines der optimistischsten Werke in Hawks´ Komödienschaffen: Es gibt einen (kurzfristigen) Ausweg aus der Umnachtung und er heißt Liebe.“ (25 frames) Kino 46

Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann

„Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. In einer ausufernden Rückblende erzählter Film, der den gleichnamigen Erinnerungsroman lediglich mit affirmativen Bildern unterlegt. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen USA 2003, R: Stephen Norrington, D: Sir Sean Connery, Peta Wilson

„Sieben Mitglieder einer Helden-Liga mit jeweils besonderen Fähigkeiten reisen unter Führung des Abenteurers Allan Quatermain nach Venedig, um ein geheimnisvolles Phantom daran zu hindern, einen Weltgipfel in die Luft zu sprengen, wobei sie erkennen müssen, dass sie selbst Teil einer Intrige sind. Abstruser Abenteuerfilm im Comic-Stil, der sich als schamlose Wiederverwertung einschlägiger Trivialmythen und -helden in reinster und endgültigster Form gefällt, wobei das Klischee zum Stoff für Klischees wird. In den lachhaften Bombast fügen sich nahtlos absurde Kampfszenen, ziellose Wendepunkte und inhaltsleere Dialoge ein, wobei manches reizvoll Naive und Altbackene fast wieder Vergnügen bereitet.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Aladin BHV

M

Mein Leben ohne mich Spanien/Kamada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

„Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) Cinema

Minority Report USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Tom Cruise, Colin Farrell

“Im Jahr 2054 ist ein neues System zur Verbrechensbekämpfung in der Lage, Morde zu verhindern, bevor sie stattgefunden haben. Der Verantwortliche der zuständigen Spezialeinheit kommt selbst unter Verdacht und muss versuchen, Beweise für seine Unschuld zu finden. Nach Motiven einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Autors Philip K. Dick hat Steven Spielberg die Handlung als Mischung aus Zukunftsphantasie, Thriller und philosophischer Reflexion inszeniert. Der Film ist vieles in einem und keines ganz: deterministische Gesellschaftsvision, individuelles Schuld-und Sühne-Drama und effektvolle Fluchtgeschichte. Sehenswert, technisch brillant und fesselnd im Konzept, wenn auch sicher nicht für jeden Zuschauer überzeugend“ (filmdienst) Kino 46

Misiones pedagógicas y Vibración en Granada Spanien 1933-38, R: José Val del Omar/ Originalfassung mit Untertiteln

„In den 30er Jahren drehte Val del Omar für die Misiones Pedagógicas und das Museo del Pueblo, eine mobile Volkshochschule der Zweiten Republik, mehrere Dutzend Dokumentarfilme. (Instituto Cervantes Programmheft) Kino 46

Moebius Argentinien 1996, R: Gustavo Mosquera / Studentenkollelktiv, D: Guillermo Angelelli, Anabella Levy / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mathematiker soll das rätselhafte Verschwinden einer U-Bahn klären, die als Geisterzug durch das Tunnelgewirr von Buenos Aires irrlichtert. Als seine Recherchen zu dem Ergebnis führen, dass der Zug in eine Endlosschleife geraten und in eine andere Dimension gewechselt sei, findet er kein Gehör. Vielschichtige Filmparabel, die für ihren fantastischen Stoff eine hypnotisierende Bildersprache findet und geschickt das Gleichgewicht zwischen existentieller Reflexion und politischen Anspielungen wahrt. Der von Filmhochschülern geschaffene Film überrascht durch visuellen Einfallsreichtum und inszenatorischen Mut.“ (filmdienst) Kino 46

N

The Navigators Großbritannien 2001, R: Ken Loach, D: Dean Andrews, Tom Craig / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein Kino, das keine Spielchen spielt, ein Kino, das die Wirklichkeit ernst nimmt - dass es das noch gibt! Die Privatisierung der britischen Eisenbahnen Mitte der neunziger Jahre gibt dem unverdrossenen Klassenkämpfer Ken Loach, 66, den Stoff zu einem exakt abgezirkelten, bitteren Lehrstück vom Sieg des Profitinteresses über das Gemeinwohl. Man möchte kaum wahrhaben, wie sehr der spröde Realismus dieser Geschichte einer Bahnarbeitercrew den Zuschauer auch emotional bewegt: Zeitdruck, Leistungsdruck, Entlassungsdruck, Demontage der Solidarität verwandeln Kollegen in Konkurrenten, und Loach macht spürbar, was den Menschen dabei genommen wird: ihre Ehre.“ (Der Spiegel) City

Nicht auflegen USA 2002, R: Joel Schumacher, D: Colin Farrell, Kiefer Sutherland

“Ein aus Neugier angenommener Anruf in einer Telefonzelle am New Yorker Times Square bringt einen vielbeschäftigten Agenturchef in Lebensgefahr: Dort, wo er sonst heimlich seine Geliebte kontaktiert, wird der verheiratete Mann Opfer einer perfiden Erpressung. Er soll seinen Mitmenschen, vor allem aber seiner betrogenen Ehefrau, seinen schlechten Charakter offenbaren, andernfalls würde er in der Telefonzelle erschossen. Kammerspielartiger Psychothriller, der sich auf klassische Traditionen des Spannungskinos beruft und dem es vor allem wegen brillanter darstellerischer Leistungen gelingt, auch ohne große Effekte über weite Strecken zu fesseln.“ (filmdienst) City

Nicht von dieser Welt Italien 1999, R: Guiseppe Piccioni, D: Margherita Buy, Silvio Orlando

“Warmherzige und charmante Komödie, in der zwei Menschen durch ein Findelkind dazu gebracht werden, über sich hinauszuwachsen. Filmemacher Guiseppe Piccioni gelingt in seinem mit fünf italienischen Filmpreisen ausgezeichneten Drama ein zarter, lyrischer Ton, der weder in Schmalz noch in graue Milieubeschreibung driftet.“ (Blickpunkt:Film) City

O

Ojalá Val del Omar Spanien1994, R: Cristina Esteban / Originalfassung mit englischen Untertiteln Im Rahmen der Multimedia-Präsentation des Film-Visionärs Val del Omar (Granada, 1904-1982): Eine Dokumentation über Leben und Werk des Experimentalfilmers und Kinoavantgardisten José Val del Omar. Kino 46

P

Paule und Julia Deutschland 2002, R: Torsten Löhn, D: Marlon Kitel, Oona Devi Liebich

„Ein Berliner Straßenjunge verliebt sich in eine etwas ältere Gymnasiastin aus bürgerlichem Haus. Was sich für die Schülerin wie ein abenteuerliches Spiel in einer aufregend fremden Welt ausnimmt, verändert das Leben des Jungen nachhaltig, der sich immer mehr in eine Traumwelt verrennt. Sensibel beobachtender Debütfilm über die Nöte der ersten Liebe, der ein hartes Stück Leben mit bewundernswerter Leichtigkeit erzählt. Am meisten besticht das teils nüchtern, teils poetisch entfaltete Pubertätsdrama durch seine Stilsicherheit.“ (filmdienst) Schauburg

Pirates of the Caribbean USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Fluch der Karibik“. Kurzkritik sieh dort. CinemaxX

Plots With A View (Grabgeflüster) Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina

Originaltitel und -fassung von „Grabgeflüster“. Kurzkritik sieh dort.

R

Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach

“Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) City

Rosenstraße Deutschland 2003, R: Margarethe von Trotta, D: Katja Riemann, Maria Schrader

„Im Februar 1943 versammelten sich Hunderte Männer und Frauen in der Rosenstraße in Berlin, um nach der Verhaftung ihrer jüdischen Ehepartner deren Freilassung zu erzwingen. Der Film bettet das historisch außergewöhnliche Geschehen in eine Rahmenhandlung ein, die zwischen der Gegenwart in New York und Berlin und der Zeit im Dritten Reich changiert. Die damit angestrebte, auch psychologische Komplexität mündet allerdings eher in dramaturgische Kompliziertheit. Als Irrtum erweisen sich zudem einige auf Schauwert zielende Szenen, die den zur Kargheit drängenden Stoff unnötig aufblasen und seinen im Grunde kammerspielartigen Ton vermeintlich großen Bildern opfern.“ (filmdienst) CinemaxX, Gondel, Casablanca OL

S

Seabiscuit USA 2003, R: Gary Ross, D; Tobey Maguire, Jeff Bridges

„Ein Autohändler, ein Cowboy und ein Jockey verwandeln einen faulen Klepper in ein unschlagbares Rennpferd. Amerika in den 30er-Jahren: Die Weltwirtschaftskrise hat das gelobte Land erreicht - und stürzt zahllose Menschen in die Armut. In dieser Zeit wird ein kleinwüchsiges Rennpferd zum Symbol der Hoffnung: ‚Seabiscuit‘. Die Massenhysterie, die der Hengst auslöste, ist heutzutage nur mit der einer Fußballweltmeisterschaft zu vergleichen: Rund 40 Millionen Menschen verfolgten 1938 sein Rennen gegen den Ostküsten-Favoriten ‚War Admiral‘ im Radio. Um den Geist der Epoche wieder zum Leben zu erwecken, drehte Ross jedes Rennen nach Originalberichten. Dazwischen streute er halb dokumentarische Szenen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen. Optisch perfekt inszeniert, ist ‚Seabiscuit‘ im Kern vor allem ein bewegendes Epos über menschliche Tragödien. Eine zu Tränen rührende Pferdeoper mit Starbesetzung.“ (Cinema) CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

Secretary USA 2002, R: Steven Shainberg, D: Maggie Gyllenhaal, James Spader

„‚Secretary‘ zeigt die Sekretärin Lee, die auf allen vieren durchs Büro kriecht und die Post im Mund apportiert. Was aussieht wie ein klarer Fall für den Betriebsrat, ist der Beginn einer sadomasochistischen Leidenschaft: Lee verliebt sich in ihren erst verklemmten, dann enthemmten Chef, einen von James Spader gespielten Rechtsanwalt, der sie am Ende ewig bindet. Regisseur Steven Shainberg macht aus dieser verqueren Liebesgeschichte eine sehr sympathische skurrile Komödie, die davon ausgeht, dass unter der Gürtellinie alles erlaubt ist, was Spaß macht.“ (Der Spiegel) Schauburg

Sein und Haben Frankreich 2002, R: Gilles Sandoz

“Dokumentarfilm über eine Dorfschule in den französischen Bergen, wo zwölf Kinder zwischen vier und elf Jahren von einem Lehrer unterrichtet werden. Die oft humorvollen Begebenheiten beim Lernen wie beim Spielen verdichten sich zu einfühlsamen Porträts der Kinder und ihres Lehrers sowie des Lebens auf dem Land, die viel Raum geben, sich an die eigene Kindheit zu erinnern. Durch seine ruhige, unprätentiöse und doch spannende Art macht der Film sensibel für die kleinen, magischen Momente des Alltags.“ (filmdienst) City

Serge Gainsbourg Dokumentation (Originalfassung ohne Untertitel

Dreistündige französische Dokumentation die sich mit dem Leben des Chansoniers zwischend den Jahren 1958 und 1973 beschäftigt. Atlantis

Sinbad USA 2003, R: Patrick Gilmore, Tim Johnson

Über alle Weltmeere treibt es Pirat Sinbad und seinen Nebenbuhler, den Freibeuter Proteus, um die Gunst der schönen Marina zu erringen. Zu dritt wollen sie zudem das ,Buch des Friedens‘ aus den Händen der Chaos-Göttin retten. Ein hektischer Zeichentrickfilm, der klassische und digitale Animation wirr mischt; angelegt als zeichnerische Materialschlacht, die allein durch die Fülle an mythologischen Verweisen zu unterhalten vermag.“ (filmdienst) Cinemaxx DEL, CinemaxX OL

Swimming Pool Frankreich/Großbritannien 2002, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Ludivine Sagniert

„Zähe Rivalitäten zwischen zwei grundverschiedenen Frauen, frivole Nacktheit (Ludivine Sagnier) gegen nordländische Prüderie (Charlotte Rampling), die glühende Sonne des Südens und schließlich: ein Mord am Pool. Aber nein, François Ozons spritziges Sommerstück ist kein Remake von Jacques Derays quälerischem Liebesdrama ‚La piscine‘ aus dem Jahre 1969, sondern verfolgt vielmehr - entlang der Figur der englischen Krimi-Schriftstellerin Sarah Morton (Rampling), die sich zum Schreiben in ein Haus nach Südfrankreich zurückzieht - in kongenial kreativer Weise die blühenden, witzigen und grausamen Wege der Phantasie und schöpferischen Inspiration.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel, Passage BHV

T

Terminator 3 - - Rebellion der Maschinen USA 2003, R: Jonathan Mostow, D: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl

„Der liebenswerte Terminator Schwarzenegger im Kampf der Geschlechter gegen eine smarte Roboterdame. T3 frönt in von Größenwahn gekennzeichneten Actionsequenzen einer im digitalen Zeitalter fast rührend und altmodisch anmutenden Zerstörungswut. Jonahan Mostow liefert eine bis in die Farbgebung nachempfundene Kopie von James Camerons T2. Ein 175-Millionen-Dollar-Spektakel nach Erfolgsrezept, mit erheblichen Schauwerten und einem durchtrainierten, in die Jahre kommenden Action-Superstar Arnold.“ (tip) CineStar, City

The End of Violence USA/Frankreich 1997, R: Wim Wenders, D: Bill Pullman, Andie MacDowell, Gabriel Byrne / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein Produzent gewalttätiger Action-Filme wird in Los Angeles selbst Opfer eines brutalen Überfalls. Ehe ihn die Täter umbringen können, werden sie durch gezielte Kopfschüsse, scheinbar aus dem Nichts liquidiert. Zeuge dieser Tat ist ein Wissenschaftler, der in einem Observatorium hoch oben in den Hügeln der Stadt an einem geheimen FBI-Projekt arbeitet. Satellitenanlagen und ferngesteuerte Kameras sollen die totale Überwachung und damit das Ende der Gewalt bringen. Wim Wenders präsentiert seinen philosophischen Edel-Thriller aus einer Welt der Gier, Einsamkeit und geistigen Leere stilsicher und in wunderbaren Bildern. Wie er die zahlreichen Einzelgeschichten mit seinen Reflexionen über Gewalt zu einem Ganzen verwebt, überzeugt allerdings nicht.“ (D. Lackner) Kino 46

Till Eulenspiegel Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, R: Eberhart Junkersdorf

„Till Eulenspiegel will seinen Großvater besuchen, wobei er allerhand chaotische Abenteuer zu bestehen hat, weil er seinen in Luft aufgelösten Verwandten binnen zweier Tage aus seiner misslichen Lage befreien soll. Nebenbei bewahrt er einen kindlichen König vor dessen niederträchtigen Beratern und bekommt das schönste Mädchen von Boomstadt. Deutscher Zeichentrickfilm, der zu Gunsten seiner Massenkompatibilität viel Charme verspielt und mit der literarischen Vorlage allenfalls das Klischee vom Schelm gemein hat.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Schauburg, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV

Tränen der Sonne USA 2003, R: Antoine Fuqua, D: Bruce Wills, Monica Bellucci

„“Tränen der Sonne“ strömen in diesem Actionfilm von Antoine Fuqua mit Blut und Schweiß um die Wette. Bruce Willis spielt den Anführer einer Spezialeinheit der U. S. Navy Seals, die im nigerianischen Dschungel Kopf und Kragen riskiert, um eine von Monica Bellucci verkörperte Ärztin zu retten. Während die Soldaten sterben wie die Fliegen, von denen sie umschwirrt werden, blendet die Bellucci mit ihrer Schönheit auch die hinterhältigsten Feinde und übersteht so selbst den schlimmsten Kugelhagel. Ihr Lippenstift ist am Ende des Films genauso perfekt aufgetragen wie am Anfang - er ist nicht nur kussfest, sondern sogar schussfest.“ (Der Spiegel) CineStar

Tricks USA 2003, R: Ridley Scott, D: Nicholas Cage, Alison Lohman

„Tricks“ sollte Pflichtobjekt für Ridley-Scott-Studien werden, als Beispiel dafür, wie sich ein Regisseur, der durch den Bombast von „Hannibal“, „Gladiator“ und „Black Hawk Down“ in Selbstgefälligkeit zu ersticken drohte, auf sicheren Boden zurückhangelt, ähnlich Steven Spielbergs spielerischem Befreiungsschlag „Catch me if you can“. Zufällig handeln beide Filme von Betrügern, doch „Tricks“ ist wesentlich komplexer, besteht er doch aus drei Geschichten, von denen jede einen Film trüge. Zum einen geht es um einen Kranken, dessen Neurosen ihn isolieren; zum zweiten um einen Betrüger und seinen Kumpel, die den großen Coup planen; schließlich um einen Vater, der plötzlich mit einer 14-jährigen Tochter konfrontiert wird, von deren Existenz er nichts wusste und die ihm den Teppich vollkrümelt und das Leben überhaupt. Jeder Film schließt einen Vertrag mit seinem Publikum, schon mit Trailer und Plakat. Der Kontrakt, den „Tricks“ anbietet, läuft auf ein Psychodrama hinaus, in dem sich Vater und Tochter - beide auf ihre Art gestört - aneinander aufrichten. Auf dem Weg dahin bringt uns Scott zum Lachen, zum Schniefen, klopft uns weich fürs Happy-End - und reißt dann den Vertrag genüsslich entzwei.“ (Die Welt) CinemaxX, CinemaxX DEL, CineStar, CinemaxX OL, Passage BHV

Triptico Elemental de España Spanien 1953-1961

Im Rahmen der Multimedia-Präsentation des Film-Visionärs Val del Omar (Granada, 1904-1982): „In den 50er Jahren drehte Val del Omar die Trilogie, die heute als sein Meisterwerk gilt. 1. Acariño galaico (De barro), 1961, 24 Min. über Galizien. 2. Fuego en Castilla, 1958-60, 17 Min. 3. Aguaespejo granadino (Granadische Wasserspiegelungen), aufgenommen 1953 - 1955 in der Alhambra, 22 Min.“ (Instituto Cervantes Programmheft) Kino 46

28 Days Later Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris

“‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (,Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) City

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

W

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen. Gerade wegen dieser Wahrhaftigkeit rührt ‚Whale Rider‘ zu Tränen. Wenn die kleine Pai während einer Schulaufführung mit bebender Stimme für ihren nicht erschienenen Großvater ein Maori-Gedicht rezitiert, werden ihre feuchten Augen nicht die einzigen im Kinosaal sein.“ (Cinema) Atlantis, Schauburg, Casablanca OL

Wilbur Wants To Kill Himself Dänemark, Großbritannien/Deutschland 2002, R: Lone Scherfig, D: Jamie Sives, Adrian Rawlins

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Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Die Sommerferien drohen für die ‚wilden Kerle‘, eine quirlige Rasselbande, zur Katastrophe zu werden. Nicht nur, dass ignorante Eltern Hausarrest verhängen, besetzt zu allem Überfluss eine Clique halbwüchsiger Rüpel auch noch den Bolzplatz, sodass der Fußball-Sommer ins Wasser zu fallen droht. Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber deutliche Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV

Wrong Turn Deutschland 2003, R: Rob Schmidt, D: Eliza Dushku, Desmond Harrington

„Sechs saftige junge Menschen kommen in den Wäldern West Virginias vom rechten Weg ab - ein gefundenes Fressen für eine umtriebige Horde kannibalistisch veranlagter Schlächter. „Wrong Turn“ ist eine fleisch- und nervenzerfetzende Menschenhatz, die mit ekligen Schockeffekten aufwartet. Die Kannibalen werden zwar nicht beim Schnabulieren gezeigt, doch wenn der vierfach Oscar-gekrönte SFX-Guru Stan Winston (“Aliens“) seine Naturburschen auf Mädchen loslässt, verlieren die schon mal den Kopf. „Wrong Turn“ wirkt damit wie eine Blaupause für gutes Low-Budget-Splatterkino: fies, brutal und schnörkellos.“ (Cinema) CineStar