hamburg heute
: „Die kürzeste Lesung der Welt“

Immer wieder mittwochs: Gunter Gerlach organisiert den Literatur-Quickie

taz: Herr Gerlach, wie lange dauert bei Ihnen ein Quickie?

Gunter Gerlach: 17 Minuten, länger auf keinen Fall. Bei der Planung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein normaler Quickie etwa 11 Minuten dauert. Ein Literatur-Quickie darf etwas länger dauern, trotzdem ist das hier die kürzeste Lesung der Welt! Wegen der Kürze bieten sich Kurzgeschichten an, es gibt aber auch Autoren, die mit anderen Texten dabei sind.

Wie verbringt man den Rest des Abends?

Das bleibt den Hörern überlassen. Manche unterhalten sich im Anschluss der Lesung oder trinken noch ein Glas Bier. Andere verstehen den Quickie als Gutenacht-Geschichte und gehen gleich, wenn die Zeit um ist.

Der Eintritt ist kostenlos. Wie bezahlen Sie die Künstler?

Die Autoren bezahlen wir mit dem Geld, das die Zuhörer freiwillig spenden. Weil wir weder Anfahrt noch Übernachtung zahlen können, kommen die Künstler in der Regel aus der Region. Einige sind Newcomer, wir hatten aber auch schon bekanntere Autoren wie Mirko Bonné bei uns. Manche fragen auch von sich aus, ob sie hier auftreten dürfen.

Wer liest heute?

Heute tritt Andreas Stichmann auf. Der hat gerade eine Reihe von Kurzgeschichten veröffentlicht. Von Andreas Stichmann werden Sie noch viel hören, er ist wirklich talentiert. Demnächst tritt er auch im Literaturhaus auf – allerdings wird es dort wohl etwas teurer. Interview: JNO

„Literatur-Quickie“: immer mittwochs, 22.30 Uhr, Bar 439, Vereinstr. 38

Fotohinweis:GUNTER GERLACH, 67, Autor und Veranstalter