Südkorea schließt Konsulat in China

PEKING ap ■ Südkorea hat wegen des Ansturms nordkoreanischer Flüchtlinge sein Konsulat in Peking geschlossen. Die Anzahl der im Gebäude beherbergten Flüchtlinge übersteige die Kapazitäten und mache eine geregelte Arbeit unmöglich, hieß es in einer gestern vor dem Gebäude ausgehängten Erklärung. Nach einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hielten sich bis zu 130 Nordkoreaner in dem Konsulat in der chinesischen Hauptstadt auf. Die erstmalige Schließung der Einrichtung ist ein weiterer Beleg, dass immer mehr Nordkoreaner vor Hunger, Armut und Repressalien über China nach Südkorea fliehen wollen. Es wird vermutet, dass mehrere hundert Menschen in diplomatischen Einrichtungen in China Schutz gesucht haben. Außerdem sollen sich mehrere zehntausend Nordkoreaner im Nordosten des Landes versteckt halten. Die chinesische Regierung erlaubt den meisten Flüchtlingen die Ausreise nach Südkorea, was die Beziehungen zur kommunistischen Regierung in Pjöngjang belastet.