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in eigener sache

Ärmer wären die Kulturseiten dieser Zeitung, gäbe es Harald Fricke nicht. Nach 10 Jahren als Kulturredakteur der taz erweitert er sein Betätigungsfeld und gibt die Kunstzeitschrift u_SPOT heraus. Das erste Heft ist soeben erschienen: eine Sammlung profunder Texte, die sich dem Berliner Kunstbetrieb widmen. Dessen Relevanz weist oft über den lokalen Bezug hinaus: So die geplante und im Vorfeld kontrovers diskutierte Ausstellung „Mythos RAF“. Fricke plädiert dafür, den Künstlern einen differenzierten Umgang mit dem Material zuzutrauen. Kritisch beurteilt er die Ausstellungspraxis der Kunst-Werke, hat doch „Klaus Biesenbach als künstlerischer Leiter des Hauses auf sehr fragwürdige Art die Diskussion über die Darstellung von Schrecken und Gewalt forciert.“ Und das ist fragwürdig: „Sollte die Ausstellung wirklich, wie es im überarbeiteten Konzeptpapier steht, eine ‚Fallstudie am Beispiel der RAF‘ werden, dann käme der Kunst auch nur eine illustrative Funktion zu. Das wäre ein Rückschritt angesichts der künstlerisch-politischen Feldarbeit der Neunzigerjahre. Ein Tabu ersetzt das andere, nur die Toten bleiben.“„u_SPOT“, NO. 0/2003, 6 €

ABB.: J. K.: ULRIKE MEINHOF (2001)/ u_SPOT

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