Kinder demonstrieren für ihre Rechte

„Herr Bush: Ihre Politik – besteht nur aus Krieg.“ In Hip-Hop-Versen machten die Siebtklässler des Gymnasiums Ohmoor gestern in Planten und Bloomen von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch. Rund 3.000 Kinder zwischen sechs und 18 Jahren hatten den Weltkindertag am kommenden Montag zum Anlass genommen und für ihre Rechte demonstriert. UNICEF Hamburg und die Förderschule Pröbenweg hatten die Kinderdemonstration organisiert.

Mit Sketchen, Musik und Collagen stellten zehn Schulen jeweils ein Kinderrecht dar. Die Förderschule selbst widmete sich dem Thema Gleichheit. Schon während der Vorbereitung auf die Aktion hatten sich die Kinder im Unterricht mit Vorurteilen gegenüber anderen Nationen beschäftigt. Laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat jeder fünfte Schüler in Hamburg einen Migrationshintergrund. Es sei erwiesen, dass diese Kinder benachteiligt seien. Die GEW kritisiert, dass der Senat trotzdem die Sprachfördermaßnahmen um 20 Prozent kürzen will.

Neben der Präsentation der Kinderrechte gab es buntes Programm: Der Hamburger Schauspieler Edgar Bessen las Texte, die Herman van Veen anlässlich des mittlerweile 50. Weltkindertages geschrieben hat. Walt Disney- Zeichner Harald Siepermann zeichnete mit den Kindern zusammen seine Figur Alfred J. Kwak. Die Chart-Band „Hot Banditoz“ und sechs weitere Bands spielten für die Schüler.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben in Hamburg 229.256 Kinder unter 15 Jahren – das entspricht fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung der Hansestadt. sie/Foto: dpa