Der raunende Rudi

„Dann wird es knallen“: Der Transferstreit zwischen Werder Bremen und dem FC Schalke 04 eskaliert

Bremen dpa/taz ■ Die Auseinandersetzung zwischen dem SV Werder Bremen und dem FC Schalke 04 um den Doppel-Transfer der Fußballprofis Mladen Krstajic und Ailton ging gestern in die nächste Runde. Mit der branchenüblichen Empörung reagierte Schalkes Manager Rudi Assauer auf die anschwellenden Vorwürfe der Bremer, er habe sich beim Abwerben der beiden Werder-Profis nicht korrekt verhalten. „Die Bremer sollen mich nicht reizen. Wenn ich in diesem Streitfall die Wahrheit sagen muss, dann sieht es für einige dort sehr schlecht aus. Wenn ich gewisse Tatbestände auftische, dann wird es knallen“, orakelte Assauer gegenüber dem Fachmagazin Kicker.

Diese Andeutungen sorgten in Bremen für Empörung. „Assauer bläst wieder irgendwelches haltloses Zeug durch die Gegend“, schimpfte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Mit solchen Äußerungen wolle der Schalker Manager „nur von sich und seinen Problemen ablenken“. Werders Aufsichtsratschef Franz Böhmert, dessen langjährige Freundschaft zu „Stumpen-Rudi“ offenbar schwer gelitten hat, forderte Assauer zu konkreten Aussagen auf: „Er soll sagen, um welche Fakten es sich handelt, wenn es welche gibt.“

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will den Vorwurf der Bremer prüfen. Demnach sollen die Gelsenkirchener Verhandlungen mit Ailton und Mladen Krstajic aufgenommen haben, ohne deren Verein zu informieren. Den fälligen Ermittlungen sieht Assauer jedoch gelassen entgegen. Allein der Streit mit Böhmert geht dem Schalke-Manager nahe: „Seit 30 Jahren sind wir die besten Freunde. Der Doktor muss völlig neben der Kappe gewesen sein. Im vollen Bewusstsein sagt er mir, ich hätte sein Lebenswerk zerstört. Ich rufe ihn in der nächsten Woche wieder an. So können 30 Jahre nicht kaputtgehen“, sagte der ehemalige Bremer Profi dazu. MARKUS JOX