15 Stücke und keine Schublade

Die Kölner Multi-Kulti-Band „Chupacabras“ verschmilzt unterschiedliche Stilrichtungen wie HipHop, Rap, Bossa Nova und lateinamerikanische Folklore zu einem neuen Ganzen

„Uno, dos, tres! Atención, Atención! Una Band, dos Voces y Raps con Pasión!“ Die musikalische Leidenschaft, die die Chupacabras im Refrain ihres mitreißendsten Ohrwurms versprechen, löst die achtköpfige Multi-Kulti-Band auf der Bühne auch tatsächlich ein.

Hauptverantwortlich für die energiegeladene Show sind die beiden 21-jährigen Frontsänger Richard Guerra Medina aus Peru und Miguel Igler aus Spanien. Die Bandgründer tragen zwar „nur“ ordinäre helle Jeans und weiße T-Shirts, wirbeln dafür aber wie zwei Derwische je nach Songtempo synchron oder in gesanglichem Wechsel dynamisch über die Bühnenfläche.

Die Chupacabras machen Musik, die sich schwer in eine Schublade stecken lässt. Die sieben Jungs und eine Frau stammen aus Spanien, Peru, Mexico, Griechenland und Deutschland. Sängerin Sara Gallardo ist erst 18, Pianist Matthias Kuhlgatz 37 Jahre alt. „Daher prallen oft widerstreitende Meinungen aufeinander. Das ist einerseits nervtötend, weil das ewige Diskutieren über Songarrangements oder Banales wie die Bedeutung, pünktlich zu den Proben zu erscheinen, uns viel Zeit kostet. Andererseits liegt gerade in der Auseinandersetzung unsere Power“, erklärt der 19-jährige Gitarrist und Sänger Aarón Gallardo.

Diese Kraft spürt man in ihren Songs. Das derzeit 15 Stücke umfassende Repertoire ist lebendig und extrem tanzbar. Dennoch klingt jeder Song anders. Die Chupacabras verschmelzen unterschiedliche Stilrichtungen wie HipHop, Rap, Bossa Nova, Reggae und lateinamerikanische Folklore wie selbstverständlich zu einem neuen Ganzen. Marika Dresselhaus

Die Chupacabras (zu deutsch: „Ziegenlutscher“) wollen ihren an ein Fabelwesen erinnernden Namen humorvoll verstanden wissen. Die Band spielt am 23.09. ab 22 Uhr im Kölner Studio 672, Stadtgarten, Venloer Str. 40