Späte Kritik an Flick-Collection

Kurz vor der Eröffnung der umstrittenen Flick-Collection gestern Abend im Hamburger Bahnhof, hat ein Teil der Berliner PDS seine Teilnahme abgesagt. „Die Herkunft des in Kunstwerke verwandelten Vermögens der Flick-Collection ist blutbefleckt“, erklärte der kulturpolitische Sprecher der PDS, Wolfgang Brauer. In seiner nur drei Stunden vor der Ausstellungseröffnung versandten Pressemitteilung heißt es weiter: „Der Familienname des Sammlers steht als Symbol für das Sklavenhalter des Dritten Reiches, ohne das es weder den mörderischen Krieg noch den damit untrennbar verbundenen Holocaust hätte realisieren können.“ Die Kulturpolitiker der PDS-Fraktion würden sich nicht an dem „Spektakel“ beteiligen, so Brauer. Die Berliner Grünen waren schon am Montag weiter gegangen. Nicht nur ihre Kulturpolitiker, sondern die gesamte Landespartei und Fraktion wolle sich nicht an dem „Höhepunkt einer über zwei Jahre vorbereiteten Rehabilitationskampagne für einen schwer belasteten Familiennamen“ beteiligen, erklärten Fraktionschefin Sibyll Klotz und der Landesvorsitzende Till Heyer-Stuffer. taz

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