der kommentar
: Von Äpfeln und Birnen

Ein US-General redet Unsinn und vergleicht die militärische Lage im Irak mit Stalingrad

„Hitler hatte es verpasst, den Kurs zu wechseln. Er schickte immer mehr Truppen nach Stalingrad, und es gab immer mehr Verluste. Wenn Präsident Bush heute sagt, er hält den Kurs, erinnert er mich an jemand, der gerade vom Hochhaus gesprungen ist und auf halbem Wege nach unten ruft: Ich halte Kurs!“ – das sagte gestern General William Odom, Ex-Chef der Nationalen Sicherheitsbehörde der USA, in der ARD-Sendung „Panorama“.

Markig, markig, Herr General. Und so anschaulich, gerade für ein deutsches Publikum! Nur leider absoluter Quatsch, nicht nur wegen der grotesken Zahl der Opfer auf beiden Seiten. Denn die Schlacht um Stalingrad war eine symmetrische Auseinandersetzung zweier Diktaturen – und kein Guerillakrieg. Hätte Hitler den Rückzug erlaubt, wäre das große Abschlachten verhindert worden – würde Bush den Abzug anordnen, ginge es im Irak wohl erst richtig los.

Eine lehrreiche Parallele zwischen der US-Armee 2004 und dem katastrophalen Feldzug der Wehrmacht 1943 gibt es allerdings: Nach der Einnahme von Stalingrad sollte die 6. Armee nach Süden schwenken, auf Grosny – und die kaukasischen Ölfelder besetzen. Schade, dass sich die Linke traditionell nicht um Militärgeschichte kümmert. FRA