mehdorn schreibt

Bahnchef Hartmut Mehdorn hat seinem Unmut über die Kritik an der Bahn in einem Brief an BDI- Chef Michael Rogowski Luft gemacht. Den Brief stammt vom 29. März 2004, ist aber erst gestern bekannt geworden. Wir möchten den Wortlaut den Lesern nicht vorenthalten:

„Lieber Michael,wir hatten kürzlich ein gutes Gespräch zur Lage der Bahn. Ich habe dabei auch versucht Dir einen Eindruck zu vermitteln, wie wir hier in gewissem Maße unter persönlichkeitsgetriebenem Mobbing verschiedener Leute mit unterschiedlichsten Zielen leiden.Heute finde ich in der Post die beiliegende Einladung von BDI und DIHK, deren Besetzung bösartiger nicht mehr sein kann. Du wolltest mir nicht glauben, welch Geistes Kind Herr Kreklau [Red: Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI] ist. Ein besseres Beispiel hätte ich Dir kaum nennen können.Herr Pällmann, ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbahn und meines Erachtens Mitverantwortlicher der Misere des Schienengüterverkehrs in den 80er-Jahren, schwingt sich neuerdings zum Richter der Bahnreform auf. Als Anlage unsere Antwort auf seine Thesen die, warum auch immer, samt und sonders von seinem persönlichen Ego getrieben sind.Die Herren Friedrich, Fischer und Schmidt äußern sich im 3-Tages-Rhythmus als sog. Verkehrsexperten polemisch gegen mich und die Bahn. Was die Herren an diesem Tag sagen werden, ist bekannt. Eure gesamte Veranstaltung wird wieder von der üblichen Miesmacherei gegen die Bahn geprägt sein und ihre Zerschlagung zum Ziel haben. Ich kann nur noch einmal wiederholen: Wir Deutschen haben weltweit ‚… die beste Bahn‘ – und dies ab 2004 profitabel!Dass die Bahn sich an Eurer, von vornherein ihr gegenüber negativ eingestellten Veranstaltung nicht beteiligen kann, kannst Du Dir denken. Gerne würde ich mit dir noch einmal darüber sprechen.“ DPA