Gesundheit tut not

Das Frauen-Gesundheitszentrum in Nippes lehrt den selbst bestimmten Umgang mit dem Körper

Köln taz ■ Köln hat auf dem Markt der medizinischen Versorgung Neues zu bieten: ein Gesundheitszentrum für Frauen. Zwei Hebammen, eine Gynäkologin, eine Osteopathin, eine Gestalttherapeutin und eine Ärztin für traditionelle chinesische Medizin praktizieren seit kurzen in Nippes unter einem Dach. Das „Gesundheitszentrum Cranachstraße“ will Frauen aller Altersgruppen ansprechen, die – ob krank oder gesund – einen selbst bestimmten Umgang mit ihrem .Körper lernen wollen.

„Zu uns können Frauen in allen Lebensphasen kommen: Teenager, die wissen wollen, wie sie am besten verhüten, Schwangere, die sich auf die Geburt vorbereiten und ältere Frauen, die bereits in den Wechseljahren oder darüber hinaus sind“, sagt Barbara Paul, die als Hebamme im Gesundheitszentrum arbeitet. Wichtig ist ihr und ihren Kolleginnen, die Frauen gemeinsam und in Absprache untereinander zu behandeln. Eine Patientin mit Brustkrebs könne so auch psychotherapeutisch betreut werden oder die schulmedizinische Behandlung durch Alternativmedizin unterstützen lassen. Kurze Wege und der Austausch der Mitarbeiterinnen untereinander sollen den Heilungsprozess kranker Frauen fördern.

Das Zentrum bietet nicht nur Medizinisches an. Viele Angebote richten sich an gesunde Frauen wie Kurse in Qi Gong, einer fernöstliche Methode der Körperwahrnehmung, oder Rückengymnastik-Kurse. Männer sind zwar nicht ausgesprochen eingeladen, dürfen aber auch kommen. „Einer hat sich sogar behandeln lassen“, erzählt Paul. Der Tänzer habe bei ihr Gymnastikstunden genommen, um sein Becken beweglicher zu machen.

Dieser Ansatz unterscheidet das Gesundheitszentrum Cranachstraße deutlich von ähnlichen Einrichtungen in anderen Städten. Paul: „Wir sind kein Frauengesundheitszentrum im feministisch-politischen Sinne“.Christiane Martin

„Tag der Offenen Tür“: Gesundheitszentrum Cranachstraße, Cranachstr. 21, Samstag, 12 bis 17 Uhr. Mit Schnupperkursen, Kultur, Essen und Trinken