Kork ist gut geeignet als Fußbodenbelag

Die Rinde der Korkeichen erobert die deutschen Wohnungen. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat Korkparkett untersucht

Wer mediterrane Länder bereist, kennt sie, die knorrigen und verzweigten Bäume. Korkeichen müssen eine ganze Reihe von Jahren wachsen, bevor ihre kostbare, von Furchen durchzogene Rinde zur weiteren Verarbeitung taugt. Wird sie geschreddert und gemahlen, gepresst und verklebt, entsteht daraus ein guter Bodenbelag, der sich – in Platten geschnitten – fast wie Teppichfliesen als Korkparkett verlegen lässt. Es gibt das Material inzwischen nicht mehr nur allein naturfarben, sondern auch gefärbt und mit Ornamenten versehen. Ihm eilt der Ruf voraus, bequem, robust und umweltfreundlich zu sein. Das hat die Zeitschrift Öko-Test nunmehr untersucht.

Eine bange Frage wird eindeutig beantwortet: „Die Naturparkettware ist überwiegend schadstoffarm“, eignet sich mithin auch fürs Kinderzimmer. „Es ist schallschluckend und leise, fußwarm, weich und elastisch“, so Öko-Test. Allerdings muss es mit dem Untergrund verklebt werden. Das wiederum setzt voraus, dass der absolut eben ist, denn die „technische Qualität lässt teils zu wünschen übrig“. Geringe Abweichungen „bei Rechtwinkligkeit und Geradheit der Platten waren bei allen Produkten vorhanden“, doch blieben sie offenbar weitestgehend in der erlaubten Norm von wenigen Millimeterbruchteilen. Beim Verlegen könnte dies dennoch zu Problemen führen, denn die Platten passten dann einfach nicht richtig aneinander – die Verlegung erfordert also eine präzise Arbeit.

Wichtig ist, dass zur Verlegung ein schadstofffreier Kleber verwendet wird. Ebenso wichtig ist das Finish, denn die naturbelassenen Platten müssen noch geölt oder gewachst werden. Von Vorteil sei es mitunter, so Öko-Test, wenn sie nach dem Verkleben, aber vor dem Versiegeln leicht angeschliffen würden, damit der feine Schleifstaub die Fugen schließt und eine „wirklich homogene Fläche entsteht“.

Von den insgesamt zwölf getesteten Produkten schnitt die Hälfte mit „sehr gut“ ab – darunter das preiswerteste mit knapp zehn Euro pro Quadratmeter –, vier weitere sind immerhin „gut“, die beiden übrigen „befriedigend“ sowie „ausreichend“.

Ein außer Konkurrenz laufendes, bereits fix und fertig versiegeltes Vergleichsprodukt übrigens fand überhaupt keine Gnade vor den wachsamen Augen der Prüfer. Ein Gesamturteil wurde hierfür zwar nicht vergeben, doch das Testergebnis der Inhaltsstoffe war eindeutig: mangelhaft. ALO

Test Korkparkett: Barfuß und auf leisen Sohlen. In: „Öko-Test“, Ausgabe 7/2004, 3,50 Euro. Bezug: Öko-Test Leserservice, Postfach 360520, 10975 Berlin (1,30 Euro Versand).