italienische gefangene

Keine Entschädigung

Nachdem Generalfeldmarschall Piedro Badoglio am 8. September 1943 den Austritt Italiens aus dem Krieg erklärt hatte, verschleppte die Wehrmacht rund 620.000 italienische Soldaten nach Deutschland. Der Kriegsgefangenenstatus wurde den bisherigen Verbündeten per „Führerbefehl“ verweigert. Stattdessen erklärte Hitler sie zu „Militärinternierten“. „Damit wurde den Gefangenen der Schutz der Genfer Konvention verweigert. Sie waren jeder Willkür ausgeliefert,“ sagt der Freiburger Historiker Gerhard Schreiber. Viele wurden zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie eingesetzt und in Lagern festgehalten. Daran änderte sich nichts, als Mussolinis Restrepublik in Verhandlungen mit Hitler 1944 einen Statuswechsel durchsetzte. Von nun an galten sie als „Zivilarbeiter“. Die Zwangsarbeit blieb. Im August 2001 lehnte die Bundesregierung Anträge von rund 60.000 ehemaligen italienischen Militärinternierten auf Entschädigung für Zwangsarbeit ab. De facto seien sie Kriegsgefangene gewesen und die seien als Gruppe von Entschädigungen aus dem Zwangsarbeiterfonds ausgeschlossen. Das sei „beschämend,“ sagt der Historiker Schreiber. HKL