Pinochets Peanuts

BUENOS AIRES taz ■ Als Diktator in Chile habe Augusto Pinochet keine Zeit gehabt, sich um „die kleinen Dinge“ zu kümmern, die in seinem Land zwischen 1973 bis 1990 vor sich gingen. Diese Ansicht vertrat er in einem Verhör zu seiner Rolle bei der berüchtigten Operation Condor. Im Rahmen der Operation Condor tauschten die südamerikanischen Diktaturen der 70er- und 80er-Jahre Informationen und Gefangene aus. Viele Flüchtlinge, die den Militärs ihres Heimatlandes entkommen waren, wurden so im Fluchtland gefasst und ausgeliefert. Pinochet behauptete, nicht gewusst zu haben, was nach seinem blutigen Putsch in der Geheimpolizei Dina vor sich ging. Für das Verhör suchte der Richter Juan Guzmán Tapia Pinochet zu Hause auf. Pinochets Arzt und sein Anwalt waren anwesend. Guzmán hat jetzt fünf Tage Zeit, um Anklage gegen Pinochet zu erheben. MAL