HU streicht Stellen

Humboldt-Uni will jede fünfte Stelle kürzen. Senat und Unis treffen sich nächste Woche zum Rapport

Die Humboldt-Universität macht beim Stellenabbau ernst. Um die – allerdings noch unkonkreten – Sparvorgaben des rot-roten Senats umzusetzen, hat die Uni jetzt ein Konzept erarbeitet, das die Streichung von rund 530 Stellen bis 2009 vorsieht. Jede fünfte Stelle würde somit wegfallen, statt 16.000 gäbe es nur noch 13.000 ausfinanzierte Studienplätze. Die Landwirtschaftliche Fakultät würde abgwickelt.

Die Humboldt-Universität müsse sich auf die kommenden Mittelkürzungen einstellen, begründete Unisprecherin Susann Morgner den Plan. Letztlich sei unerheblich, ob die Kürzungsvorgabe die errechneten 30 Millionen Euro oder nur 28 Millionen betrage.

Der rot-rote Senat hatte kürzlich beschlossen, dass die Zuschüsse an die drei Berliner Unis bis 2009 um 75 Millionen Euro jährlich gekürzt werden. Unklar ist aber noch, wie die Sparsumme auf die einzelnen Unis verteilt wird. Nächste Woche treffen sich Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) und die drei Unipräsidenten. Erst dann will Flierl konkrete Zahlen vorlegen.

Flierl-Sprecher Torsten Wöhlert kritisierte gestern denn auch das Vorpreschen der Humboldt-Uni. Unverständlich sei, woher der HU-Präsident seine Zahlen für die Sparvorschläge nehme. Sein Szenario bringe Unruhe ins eigene Haus.

An der Freien Universität (FU) haben sich die Verantwortlichen ebenfalls Gedanken gemacht, welche Folgen eine lineare Mittelstreichung hätte. Demnach käme man auf eine ähnliche Professorenzahl wie an der HU, so FU-Präsident Dieter Lenzen gestern. „Beide Unis werden aber Volluniversitäten bleiben.“ Einen konkreten Sparvorschlag könne er den Gremien jedoch erst unterbreiten, wenn Flierl seine Zahlen genannt habe. Die Technische Universität (TU) zeigte sich gestern abwartend. „Wir müssen erst mal wissen, was auf uns zukommt“, hieß es. ROT