Allawi droht Falludscha

Iraks Premier kündigt sunnitischen Rebellen militärische Lösung an. Offenbar Lösegeld für Italienerinnen gefordert

BAGDAD dpa/ap ■ Iraks Ministerpräsident Ijad Allawi hat der sunnitischen Widerstandshochburg Falludscha mit einer „entscheidenden und umfassenden militärischen Lösung“ gedroht. „Ich glaube, wir haben lange genug auf Falludscha gewartet“, sagte er dem Sender al-Arabija. Falls es keine politische Lösung gebe, würde der „irakische Sicherheitsapparat“ das Problem militärisch lösen.

Gestern Morgen bombardierte die US-Luftwaffe erneut Falludscha. Das US-Militär sprach von einem „Präzisionsschlag gegen eine Basis“ von al-Tauhid-wa-al-Dschihad-Führer Abu Mussab al-Sarkaui. Angaben über zivile Opfer lagen zunächst nicht vor. Bei einem Angriff von Aufständischen in Basra im Südirak kamen zwei britische Soldaten ums Leben. In Nadschaf beschossen Unbekannte ein Polizeirevier. Nach Polizeiangaben wurden zwei Polizisten getötet und drei verletzt. Im Bagdader Geschäftsviertel Karrade explodierte am Morgen ein Sprengsatz, der nach Ärzteangaben einen Iraker tötete.

Die beiden im Irak verschleppten Italienerinnen sollen gegen Zahlung von einer Million Dollar Lösegeld freigelassen werden. Die Entführer hätten am Montag bereits die Hälfte der Summe erhalten, berichtet die kuwaitische Al-Rai Al-Aam.