Einblick (21)

zeitblomKomponist, Musiker

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

zeitblom: Seit Oktober 1994. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit meiner Gruppe „Sovetskoe Foto“ wollte ich ein neues Arbeits- und Lebensumfeld. Berlin war und ist die einzige Stadt in Deutschland, in der ich leben möchte.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Am Anfang war er sehr wichtig, mittlerweile nicht mehr so stark. Aber die vielen Kontakte und Begegnungen, die in Berlin möglich sind, möchte ich nicht missen.

Woran arbeiten Sie gerade?

An dem zweiten Teil meiner Bio-Trilogie „bioplex-biomorph-bioscope“, das am 13. 11. im Bockenheimer Depot Frankfurt Premiere hat. Bei dem Projekt werdendie Herzschläge der Besucher,die sich in einer künstlerisch gestalteten Lounge bewegen, über ein Armband an vier im Raum installierten Empfangsstationen übermittelt. Mithilfe einer speziell entwickelten Software werden dadurch schließlich verschiedene musikalische und optische Vorgänge ausgelöst. Außerdem arbeite ich derzeit an der Musik für das Theaterstück „Plattform Sieben“ nach dem Film „La Jetée“ von Chris Marker (Premiere am 13. 11. im Theater am Halleschen Ufer) sowie an einem Hörspiel und der CD „biomorph“ Tourette.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Dass sich die meisten Künstler bzw. Musiker zu sehr in ihren Szenen bewegen und zu wenig über ihren Tellerrand sehen.