Grüne mit Mumm

In und vor Australiens Parlament zeigt sich offener Protest gegen den Gastredner George W. Bush und seine Politik

CANBERRA afp ■ Gegner des Irakkriegs haben gestern den Auftritt von US-Präsident George W. Bush im australischen Parlament vor und in dem Gebäude gestört. Zwei Senatoren der Grünen-Partei wurden nach Zwischenrufen des Saales verwiesen, weigerten sich aber, der Anordnung Folge zu leisten. Lautstarke Proteste gab es auch von mehreren tausend Anhängern der Friedensbewegung vor dem Parlament in Canberra. Die Polizei nahm mindestens drei Demonstranten fest. In seiner Rede vor den beiden Parlamentskammern dankte Bush der Regierung des konservativen Premierministers John Howard für ihre Beteiligung am Irakkrieg. Auf die Störungen von Senator Bob Brown und seiner Parteifreundin Kerry Nettle reagierte Bush unter Applaus und Gelächter mit der Bemerkung: „Ich liebe Redefreiheit.“

Nach Bushs Worten sind Australien und die USA in besonderem Maße für die Sicherheit im Asien-Pazifik-Raum verantwortlich. Zugleich äußerte Bush die Hoffnung auf die Fertigstellung eines Freihandelsabkommens mit Australien bis Ende des Jahres. Am Mittwoch hatte der US-Präsident Howard als „Sheriff“ und als „Mann aus Stahl“ gelobt.

41 Abgeordnete der oppositionellen Labor Party (Arbeiterpartei) unterzeichneten ein Protestschreiben an Bush gegen den Irakkrieg. Labor-Chef Simon Crean sagte, seine Partei sei dessen ungeachtet nach wie vor für die Allianz mit den Vereinigten Staaten und den gemeinsamen Antiterrorkampf.

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