Dänische Homos dürfen adoptieren

Gegen den Willen ihrer Regierung bekommen homosexuelle Dänen dasselbe Recht auf Adoption von Kindern wie heterosexuelle. Sechs Abgeordnete aus dem bürgerlichen Regierungslager verhalfen bei der entscheidenden Abstimmung im Folketing einem entsprechenden Vorschlag aus der Opposition zur Mehrheit. 63 Abgeordnete stimmten für und 52 gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle, das es in ähnlicher Form bereits in mehreren europäischen Ländern wie Großbritannien, Schweden, Norwegen, Island und Spanien gibt. Deutschland gehört nicht dazu. Dänemark hatte 1989 als erstes Land der Welt die Möglichkeit zur standesamtlichen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare eröffnet. Der konservative Justizminister Brian Mikkelsen begründete den Widerstand seiner Regierung gegen die Gleichstellung auch beim Adoptionsrecht damit, dass dies nur eine „inhaltsleere symbolische Geste“ sei, weil kaum ein Land auf der Welt Kinder zur Adoption durch Homosexuelle freigebe. Der Sprecher des dänischen Schwulenverbandes, Søren Laursen, meinte dazu: „Es ist einfach grundsätzlich wichtig, dass vor dem Gesetz alle gleich sind.“