Mit starker Kondition

Das Institut für Sportjournalistik der Uni ist aktiv: Dort soll es bald die erste akademische Ausbildung zum Sportjournalisten bundesweit geben. Zugleich versucht sich das Magazin „Sportrevolver“ auf dem freien Markt

Von Hendrik Ternieden

Es wird eifrig gewerkelt an der Fassade der Villa an der Feldbrunnenstraße 70. Die Gerüste für die Renovierung sind schon da. Die wichtigsten Veränderungen bleiben dem Auge indes verborgen, denn sie finden drinnen in der obersten Etage statt, wo das Hamburger Institut für Sportjournalistik (Hispojo) der Universität seinen Sitz hat.

Von diesem Semester an gehört das Hispojo gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, dem Fachbereich Sportwissenschaft, sowie den Erziehungswissenschaften der neuen Uni-Fakultät Bildungswissenschaften an. Unmittelbare Auswirkungen auf den studentischen Alltag werde dies jedoch nicht haben, meint Jürgen Lange-Amelsberg, Leiter des Hispojo: „Wir sind ein interessantes Sprachrohr für den Fachbereich. Und es spricht nichts dagegen, dass es für die neue Fakultät ebenso sein wird.“

Umso mehr, als es am Hispojo mit einem neu konzipierten Studiengang bald die erste akademische Ausbildung zum Sportjournalisten bundesweit geben soll: Studierende schließen nach sechs Semestern mit einem Bachelor Sportwissenschaft und Journalistik/Kommunikationswissenschaft ab. Anschließend gibt es die Möglichkeit, den Master in Sportjournalistik zu machen. Getragen wird der Studiengang vom Hispojo und dem Uni-Institut für Journalistik. Der Start war eigentlich für das Wintersemester 2005 geplant, doch laut Lange-Amelsberg wird es wohl ein Jahr später.

Unterdessen will sich das Hispojo mit einem weiteren Projekt profilieren: Mit dem Instituts-Magazin Sportrevolver. Was vor Jahren als Wandzeitung des Fachbereichs begann, soll nun auf dem freien Markt etabliert werden, mit einer gedruckten Auflage von 10.000 Stück.

„Da anfangen, wo der Tagesjournalismus aufhört“, möchte Chefredakteur Broder-Jürgen Trede. Den Sportrevolver mit dem Untertitel „Das hintergründige Magazin für die Sportstadt Hamburg“ füllen deshalb vor allem Reportagen und Portraits, für die Kollegen im Tagesgeschäft oftmals keine Zeit haben.

Zwei Ausgaben liegen schon in den Läden. Doch der Verkauf des3-Euro-Heftes läuft der Redaktion zufolge schleppend an. Das fast 100 Seiten starke Magazin, das viermal im Jahr erscheinen soll, machen die Studierenden ehrenamtlich – „was ein sehr wackeliger Zustand ist“, so Trede, „die Rahmenbedingungen müssen noch anpasst werden.“ Gemeint ist etwa eine Aufwandsentschädigung für die Redakteure. Aber das Hispojo verhandelt auch mit einem externen Partner, der den Druck übernehmen und Vertrieb und Vermarktung professionalisieren soll.

In anderer Sache ist ein Partner bereits gefunden: Ab diesem Semester kooperiert das Hispojo mit dem lokalen Rundfunksender Tide. Lange-Amelsberg: „Wir haben die Substanz, Tide die Plattform und das Equipment.“ Studenten sollen zunächst wöchentlich im Radio, später auch bei Tide TV, Praxis-Erfahrung sammeln und zugleich für den Fachbereich in der Öffentlichkeit werben. Ganz nach dem Vorbild des Sportrevolvers.