Car-Changing?

Mit cambio gibt es jetzt einen zweiten und kommerziellen Anbieter von CarSharing-Autos in Hamburg

Neben Stattauto hat Hamburg einen zweiten Car-Sharing-Anbieter dazubekommen. Zwei von vier geplanten Stationen der Firma cambio sind jetzt in Altona und Ottensen in Betrieb gegangen. Bis Dezember sollen zwei weitere in den Stadtteilen Eimsbüttel und St. Pauli folgen, 80 Wagen sollen dann im Angebot sein. „In Köln stehen 140 Car-Sharing-Autos zur Verfügung“, sagt cambio-Geschäftsführer Joachim Schwarz: „In Hamburg ist der Markt also noch lange nicht ausgereizt.“ Vier Stunden mit einem Kleinwagen bei einer Strecke von 60 Kilometern kosten mit dem Starttarif für Wenigfahrer laut cambio-Infoline 25,60 Euro inklusive Mehrwertsteuer.

Während der Verein Stattauto erstmalig 1988 das Prinzip des Car-Sharing kultivierte und dabei vor allem eine positive Ökobilanz im Vordergrund stand, glaubt Joachim Schwarz, dass die Zeiten einer politischen Stellungnahme von Seiten der Verbraucher vorbei seien. „Für den Kunden sind die funktionalen Aspekte wichtiger“, meint er. Wichtigstes Kriterium sei die Zuverlässigkeit. Auch bei kurzfristigen Buchungen weise cambio eine vergleichsweise hohe Verfügbarkeit von 94 Prozent auf, so Schwarz.

Trotz allem produzierte das Car-Sharing-Unternehmen in den vergangenen drei Jahren Defizite. „Wir gehen aber davon aus, dass wir im Jahr 2004 Gewinne machen werden“, gibt Schwarz sich zuversichtlich.

Als Stattauto Ende 2000 ins Straucheln geriet, konnte der Verein von 1.350 Kunden, die auf insgesamt 1,2 Millionen Mark aus ihren Einlagen verzichtet hatten, gerettet werden. Auf derartige Unterstützung muss cambio im Ernstfall wohl verzichten.

Sarah Kalagi