Expolizeichef vor Gericht

STOCKHOLM taz ■ Vor dem Oberlandesgericht in Göteborg startet heute das Berufungsverfahren gegen den Ex-Polizeipräsidenten der Stadt, Håkan Jaldung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm ungesetzliche Freiheitsberaubung in 650 Fällen vor. Am Rande des EU-Gipfels in Göteborg war am 14. Juni 2001 eine als Demonstrantenunterkunft dienende Schule von 400 Polizeibeamten hermetisch abgeriegelt worden. Die Eingeschlossenen sollten offenbar an Protestaktionen gegen den in der Stadt weilenden US-Präsidenten Bush gehindert werden. In der ersten Instanz war Jaldung vom Strafvorwurf freigesprochen worden, da es ein Gefahrenszenario gegeben habe, welches die richterlich nicht abgesegnete kollektive Freiheitsberaubung gerechtfertigt habe. Die Anklage will neues Beweismaterial vorlegen, um dies zu widerlegen. RWO