Die Schweden wieder: „The Soundtrack Of Our Lives“ bei der Rolling Stone Roadshow im Docks
: Rockverwurstungsmaschine

Der Anfang des vierten Albums von The Soundtrack Of Our Lives ist düster, so düster wie eine einsame Gitarre nur klingen kann. Doch The Soundtrack Of Our Lives (kurz TSOOL genannt) wissen, was dann kommen muss: ein Refrain, der so klingt, als wäre er größer als ein Soundtrack, ja sogar größer als das Leben selbst. Heller und leuchtender.

Wie herrlich man in Schweden das Beste der britischen Pop- und Rockmusik zu etwas Eigenem verwurstelt, ist schon seit einigen Jahren zu beobachten. The Soundtrack Of Our Lives, vor zehn Jahren hervorgegangen aus den legendären Union Carbide Productions, bringen mindestens 30 Jahre Rock zusammen. Da gibt es diese wunderbar rotzigen Wir-gegen-die-Mitsingrefrains von Oasis, da ist das wütende, arrogante Gitarrendrängen von The Who, der „Schalala“- Chorgesang der Beatles. Doch da mäandert der Sound bald ins Psychedelische, Chaotische, hin zum schönsten, spleenigsten 70er-Rock. Alles, und das ist das Beste, alles zusammen in einem Stück!

Doch die Rolling Stone Roadshow, die Konzertreise von Lieblingsbands der Rolling Stone-Redaktion, die jetzt nach drei Jahren reanimiert wurde, hat noch mehr zu bieten als TSOOL. Zum Beispiel Keane. Die, so wird versprochen, vereinigen das Sentiment von Coldplay, den Melodienreichtum von Travis und den jugendlichen Charme von Starsailor. Das klingt nach gepflegtem, herbstlichem Nieselwetterbritpop, nach Weltschmerz aus großen Krügen – also Schneuztuch nicht vergessen. Mit dabei außerdem die furiosen Razorlight, die Britpunk und amerikanischem Folk lieben – und über die man munkelt, sie seien das nächste große Gitarrenband-Ding nach Franz Ferdinand. Marc Peschke

Montag, 19.30 Uhr, D Club