Zu dritt: „16 Horsepower“ in der Markthalle
: Besonderer Charme

„Three, that‘s the magic number“, sangen De La Soul einmal. Und in der Tat: eine Dreierformation, so sie funktioniert, ist schlicht unschlagbar. Ein Trio ist kompakt und hat zugleich alles, was große Musik braucht. Denn jeder Ton will wohl überlegt sein. Man denke an Built To Spill, Jon Spencer Blues Explosion und die früheren Blumfeld. Oder, wem ein andres Genre beliebt, an all die großen Jazztrios von Bud Powell bis Esbjörn Svensson. Auf Nachfrage würden also zweifelsohne zumindest die meisten Musiker das De La Soul‘sche Diktum bejahen.

16 Horsepower, welche den meisten wohl eher als große Band bekannt sind, begannen auch einmal als Trio. 1992 fanden Eugene Edwards, Pascal Humbert und Jean-Yves Tola zusammen und merkten sofort, wie sehr die Chemie stimmte. Zu dritt arbeiteten sie an ihrer Musik, die Einflüsse wie Bob Dylan, Gun Club und Nick Cave in einen düster-aggressiven Folksound fließen ließ.

1995 setzte dann mit einem Majorvertrag der große Erfolg ein, da waren 16 Horsepower bereits längst kein Trio mehr. Der Rest ist Geschichte: Tour folgte auf Tour, allseits gefeierte Platten erschienen, und die Fangemeinde wuchs stetig. Jetzt, parallel zur Wiederveröffentlichung ihrer ersten beiden EPs von 1993 und 94 auf der CD Olden, sind 16 Horsepower in Trio-Besetzung auf Tour, ganz wie damals. Olden beweist, dass es dem Trio im Prinzip an nichts mangelte. Der Horsepower‘sche Akustikrock war auch seinerzeit schon hochenergetisch. Und insbesondere die Roughness der kleinen Besetzung entwickelt dabei einen ganz besonderen Charme. Eben: „Three, that‘s the magic number!“

GERD BAUDER

Sonntag, 21 Uhr, Markthalle