Leichen doch aus Kirgisien

Leichenpräparator Gunther von Hagens hat eingeräumt, aus Krankenhäusern in Kirgisien seit 1997 die Körper von neun Verstorbenen erhalten zu haben. Außerdem habe er von der dortigen Medizinischen Akademie „Präparate“ zu Forschungs- und Plastinationszwecken erhalten. Er betonte aber, daraus keine Plastinate für seine Ausstellung „Körperwelten“ hergestellt zu haben. Die Aussagen des kirgisischen Abgeordneten Akbokon Taschtanbekow über ihn seien „Lügen“. Der Mediziner soll laut Taschtanbekow von Gefängnissen, Krankenhäusern und Nervenheilanstalten der Ex-Sowjetrepublik hunderte Körper bezogen haben.

Taschtanbekow hatte am Montag berichtet, die Toten seien in vielen Fällen offenbar nicht amtsärztlich untersucht worden. Außerdem seien die Angehörigen nicht immer über den Tod informiert worden. Von Hagens erklärte dazu: „Inwieweit Krankenhäuser Familien nicht über den Tod ihrer Angehörigen hinreichend informiert haben, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Auch ein leitender Psychiatrie-Mitarbeiter belastet den Plastinator: Ein Drittel der aus Psychiatrien bezogenen Leichen seien für die Austellung verwendet worden. In Sibirien wird gegen von Hagens wegen einer Schiffsladung von 56 Leichen nach Heidelberg ermittelt. EE