erstes heisenhof-baby erwartet
: Bauch unterm Hakenkreuz

Die Hausdurchsuchungen bei Funktionären der seit Montag verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HJD) waren offenbar ein Volltreffer. „Sie glauben nicht, was wir da gefunden haben“, sagte der leitende Ermittler des LKA Hannover, Knut Schrimma, gestern bei einer eiligst einberufenen Pressekonferenz. Dabei hielt er triumphierend ein Ultraschallfoto in die Höhe, auf dem die Umrisse eines Embryos zu erkennen waren.

Das Foto hätten seine Beamten im Nachttisch von HDJ-Kader Fritz K. gefunden, erklärte Schrimma. Unter das Foto habe K. mit Filzstift geschrieben: „Arierbaby, gemacht im Heisenhof, 20. Juli 2008. Es lebe der deutsche Samen!“ Das Foto sei ein erster Beweis, dass die Arierzüchtung auf dem von Neonazis gekauften Heisenhof längst begonnen habe.

Es gebe in der Naziszene eine „Zwei-Wege-Strategie“, sagt der Nazi-Experte Jonathan Schiller von der TU Braunschweig. Einerseits versuche die Szene, den Nachwuchs ideologisch heranzuziehen – wie in den Sommerlagern der HDJ. Noch erfolgversprechender erscheine den Kadern die „genetische Aufrüstung“: „Die haben da einen regelrechten Katalog ausgearbeitet, der das Ariersein definiert.“

LKA-Chefermittler Schrimma erklärte, seine Leute hätten nach dem Fund des Embryo-Fotos sofort den Heisenhof durchsucht und dabei das Nazi-intern „Beischlafkammer“ genannte Zimmer entdeckt. An der Decke sei die Reichskriegsflagge angebracht gewesen. Anhand der auf den Matratzen entdeckten DNA-Spuren hätten Spezialisten des LKA die künftigen Arier-Mütter identifiziert. Im Verhör habe eine der Nazi-intern „Kaderluder“ genannten Frauen für den 20. Juli 2008 kein Alibi gehabt. Bei einer Durchsuchung der Praxis ihres Frauenarztes sei dann das gleiche Foto gefunden worden wie bei Fritz K.

Die künftige Mutter sei an einen geheim gehaltenen Ort in der Lüneburger Heide gebracht worden, erklärte Chefermittler Schrimma. Bereits jetzt pilgerten täglich hunderte von Neonazis zu ihrer Wohnung, um sie als „deutsche Heldin“ zu feiern. Die Geburt des Kindes sei auf den 20. April terminiert. WIE