Düsseldorfer Strom teurer

Düsseldorfer Stadtwerke sehen sich durch explodierende Beschaffungskosten zur Preiserhöhung gezwungen

Düsseldorf taz ■ Die Strompreise der Düsseldorfer Stadtwerke gehören seit jeher mit zu den niedrigsten im Bundesgebiet. Dies soll auch so bleiben – trotz einer saftigen Gebührenerhöhung um bis zu 6,6 Prozent. Robert Kreutzberger, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit in der Landeshauptstadt, versichert: „Wir wollen den Wettbewerb, der sich durch die Liberalisierung auf dem Strommarkt ergeben hat, im Sinne unserer Kundschaft nutzen“.

Am Mittwoch hat der Aufsichtsrat einer Steigerung der Strompreise ab 1. Januar 2005 um 5,5 bis 6,6 Prozent beschlossen. Die Kostenexplosion auf dem Energiemarkt lasse dem Unternehmen keine andere Wahl, erklärt Kreutzberger. „Wir erhöhen doch nicht nur einfach so aus Spaß, oder weil sich etwa der Pressesprecher ein neues Auto kaufen will“. Die Börse sei das Problem, die sei teurer geworden. Im vergangenen Jahr habe der Preis für Stromzukäufe um 15 Prozent angezogen, die Gaspreise sogar um satte 24 Prozent. Alles in allem beklagt der Konzern einen finanziellen Einbruch von 24 Millionen Euro. „Wir sehen uns auch in einer sozialen Verantwortung“, fügt Kreutzberger hinzu. Trotz ständig steigender Kosten habe man keine Arbeitsplätze abgebaut. Zwar könne dies nicht auf Kosten des Endverbrauchers geschehen, die Kosten müssten aber dennoch gedeckt sein.

Der Vorsitzende des Bundes für Energieverbraucher, Aribert Peters, will diese Argumentation so nicht gelten lassen: „Wir bezweifeln, dass die aktuellen Strombeschaffungskosten eine solche Steigerung rechtfertigen“. Dass die Düsseldorfer Stadtwerke „ganz gut“ seien, kann er zwar bestätigen, die jetzige Erhöhung hält er allerdings für überproportioniert.

Wirklich sicher ist die Umsetzung des Beschlusses sowieso noch nicht – die Genehmigung des Wirtschaftsministeriums steht noch aus. Das Versorgungsunternehmen hat den Antrag bereits gestellt. „Das Ministerium prüft die Billigkeit des Vorhabens sehr genau“, erklärt Kreutzberger. Falls die Genehmigung so nicht erteilt würde, müsse man sich eben mit einer geringeren Steigerung zufrieden geben.

KARSTEN SCHUELE