Blue York

Die KünstlerInnen des Blaumeier-Ateliers stellen seit Mittwoch im Deutschen Generalkonsulat in New York aus

Nach dem erfolgreichen Kinofilm „Verrückt nach Paris“ und der Ausstellung „Blaumeier geht baden – und andere auch“ in Berlin sind die „normal-Verrückten und verrückt-Normalen“ jetzt auch international unterwegs. Seit vergangenen Mittwoch stellt das Bremer Künstler-Atelier fünfzig seiner Exponate in den Räumlichkeiten des Deutschen Generalkonsulats in New York aus. Das Konsulat hatte die Bremer schon vor geraumer Zeit eingeladen, allerdings: Es fehlte am Geld, denn aus New York sollte kein Reisezuschuss kommen. Den gewährte dafür der Bremer Senator für Kultur. Was dann noch fehlte, legte die zehnköpfige Reisegruppe aus eigener Tasche dazu.

„Unsere Leute werden einen anderen Blick auf New York haben als herkömliche Reisegruppen“, erzählt Hellena Harttung vom Blaumeier-Atelier. Geplant ist unter anderem der Besuch eines Tierfriedhofs, ein kollektives Jubel-Ritual beim New Yorker Stadt-Marathon und ein Treffen mit Studenten einer Kunsthochschule.

Bisher lief in New York alles rund, im Gegensatz zum Alltag in Walle, der bei „Blaumeiers“ von chronischen Finanzproblemen geprägt ist: „Für Mitte folgenden Jahres erwarten wir den kompletten Wegfall der Unterstützung durch die Aktion Mensch“, so Harttung. Rechnet man die Kürzungen der öffentlichen Gelder hinzu, ergibt sich, dass der Blaumeier-Gesamtetat seit dem Jahr 2001 um über 20 Prozent geschrumpft ist. Ein eigenartiger Prozess: Bei Blaumeier geht die Schere zwischen öffentlicher Anerkennung und verfügbaren Finanzmitteln immer weiter auseinander.

Dirk Strobel