ÜBER MINEN GEHEN – EIN KUNSTPROJEKT SCHAFFT BEWEGUNG FÜR OPFER VON LANDMINEN

Eine Mine zu legen kostet einen Euro. Ihre Beseitigung hingegen 1.000. Im Jahr 1999 verpflichteten sich 146 Staaten zur kompletten Räumung aller Minen weltweit innerhalb der nächsten 10 Jahre. Jetzt ist Halbzeit. Und das Ziel noch lange nicht erreicht. „Es kann noch 100 Jahre dauern, bis wirklich alle Minen entfernt sind“, sagt Thomas Gebauer, Leiter von medico international. Hunderte Millionen dieser unberechenbaren Waffen lägen noch vergraben und brächten in Krisengebieten täglich Tod und Verstümmelung. Gemeinsam mit anderen Organisationen bekam die Initiative 1997 den Friedensnobelpreis. Jetzt will sie weiter Druck machen. Und darum gibt es vermintes Gebiet nun auch in Deutschland. Mit dem Künstler Peter Zizka hat medico international eine Kunstaktion initiiert: „600 x Bewegung schaffen – Räumt die Mine“. Auf 600 Platten sind fotografisch genau verschiedene Minentypen abgebildet. Premiere hatte der „Minenteppich“ im September in Freiburg. Ab Dezember ist die Ausstellung im Lichthof des Auswärtigen Amts in Berlin zu sehen. Seit gestern kann man im Internet (www.medico.de) gegen eine Spende von 500 Euro eine dieser Platten erstehen. Mehr als 300.000 Euro sollen so für Minenräumung und Opferrehabilitation in Ländern wie Angola, Afghanistan und Kambodscha zusammen kommen.

KARIN LOSERT FOTO REUTERS