Polizei contra Gurtmuffel

Bei der Aktion „NRW mit Gurt“ will die Polizei durch drastische Unfallschilderungen Autofahrer erziehen

DÜSSELDORF taz/dpa ■ Mit blutigen Details aus der Unfallforschung will die Polizei in NRW Gurtmuffel auf den rechten Weg bringen. Bei Kontrollen verteilten Beamte in den vergangenen Tagen Flugblätter des Innenministeriums mit dem Titel „Die letzte Sekunde“.

Die Handzettel schildern in drastischen Sätzen wie Fahrer ohne Gurt den Moment eines Unfalls erleben: „1,0 Sekunden: Die Bremsen haben blockiert. Sie sind starr vor Schreck. Es gibt kein Ausweichen mehr!“ Es folgt eine Schilderung, wie der Wagen von der Wucht verbogen wird und Knochen brechen: „Ihre Hände, in Todesangst starr verkrallt, biegen das Lenkrad fast vertikal, die Gelenke und Unterarme brechen wie Strohhalme.“ Im Jahr 2003 starben auf den Straßen im Regierungsbezirk Düsseldorf 102 Autoinsassen. Nur 61 von ihnen waren zum Unfallzeitpunkt angeschnallt.